Mittelschwere aber lange Bergwanderung. Der beschriebene Anstieg erfolgt auf schmalen Pfaden, ein kurzes Stück auch direkt an der Abrisskante. Die gewählte Abstiegsvariante führt im Tal über eine breite Forststraße wieder zurück zum Parkplatz.
Von Bad Tölz aus auf der B 13 über Lenggries bis zur Staumauer des Sylvensteinspeichers fahren. Dort links auf die B 307 abbiegen und der Straße Richtung Achensee folgen. Kurz nachdem man das Ufer des Sylvensteinstausees verlassen hat befindet sich rechts ein kleiner Parkplatz, an dessen Schranke das Demeljoch ausgeschildert ist. Nur wenige Meter weiter befinden sich auf der linken Seite zahlreiche Parkmöglichkeiten. Alternativ kann man noch etwa 300 Meter weiterfahren und findet dann wieder auf der rechten Seite einen weiteren Parkplatz, von dem aus man auch starten kann.
47.58471920, 11.60127630
Die landschaftlich sehr reizvolle Tour auf das Demeljoch ist technisch leicht. Vermutlich aufgrund der Länge und der fehlenden Einkehrmöglichkeit ist sie auch wenig frequentiert, was für viele Wanderer sicherlich eher zu den Pluspunkten einer gelungenen Tagestour zählt. Der Weitblick auf die Berge ringsum, der Seeblick auf den Sylvensteinspeicher und sogar eine kleine Klamm zählen zu den Highlights dieser Tour. Nur den langen Hatsch über die Forststraße nach dem alternativen Abstieg über den Dürrenberg (auch Dürrnberg) hätten wir uns am Ende gerne gespart. Dieser kann aber vermieden werden, indem man über den Aufstiegsweg wieder absteigt.
Wir starten die Tour von dem östlicheren der beiden Parkplätze an der B 307 und folgen zunächst dem Wegweiser des "Via Bavarica Tyrolensis"-Fahrradwegs Richtung Lenggries und Fall. Dabei erreichen wir wenige Minuten später eine gut ausgebaute Brücke über die Walchen. Wir bleiben weiter auf der Forststraße, bis in etwa 450 Meter Entfernung links ein kleiner Pfad in den Wald abzweigt, an dem bereits das Demeljoch ausgeschildert ist. Davor können wir noch einen Blick in die immer enger werdende Walchenklamm erhaschen. Diese werden wir auf dem Rückweg noch detaillierter unter die Lupe nehmen. Mit zunehmender Höhe wird auch die Aussicht immer besser. Im Westen ist erstmals der Blick auf den Sylvensteinspeicher frei. Im Norden kann man schon bald den Roß- und Buchstein erkennen. Nach etwa einer Stunde vom Abzweig aus gerechnet erreichen wir offeneres Gelände und die Sicht nach Osten wird mehr und mehr frei.
Als erstes sind der Juifen und der Guffert zu erkennen. Je weiter wir auf dem nun recht gemächlich ansteigenden Pfad vorankommen, desto besser wird auch die Sicht auf Zotenjoch, Demeljoch und Dürrenbergjoch. Letzteres gilt es heute noch zu überschreiten. Hinter uns, im Nordwesten, erhebt sich die Benediktenwand. Immer das Demeljoch vor Augen überqueren wir im strahlenden Sonnenschein die ehemalige Kirchmair Hoch Alm. Im Westen hat man einen schönen Blick in das Isartal und auf den Sylvensteinstausee. Vor dem Dürrenbergjoch geben wir ein paar Höhenmeter ab, bevor wir, teils direkt an der Abrisskante, zum zweithöchsten Punkt unserer Tour aufsteigen. Nach dem Joch geht es abermals ein paar Meter bergab in den Sattel zwischen Dürrenbergjoch und Demeljoch. Hier treffen wir auf den späteren Abstiegsweg. Zunächst steigen wir jedoch durch die Latschen weiter auf und stehen kurz darauf auf dem Gipfel des Demeljoch.
Während wir unsere Gipfelhalbe genießen, bestaunen wir die schier unendliche Zahl an Bergen, die uns die 360-Grad-Aussicht präsentiert. Im Norden dominiert die Benediktenwand den Ausblick, rechts davon reicht der Blick über Lenggries und Bad Tölz hinweg tief in das Alpenvorland hinein. Im Osten, ganz markant links vom nur drei Kilometer entfernten Juifen, ist die Guffertspitze zu sehen, im Südosten das Rofangebirge mit der Rofanspitze und dem Hochiss. Von Süd bis Südwest zieht sich das Karwendelgebirge angefangen mit der Lamsenspitze dahin. Auch die Kaltwasserspitze und die Birkkarspitze stechen im aus der Gruppe hervor. Im Westen ist die Zugspitze zu erkennen. Erst nach einer langen Pause machen wir uns fertig zum Abstieg.
Wir kehren durch die Latschen wieder zum Sattel zurück. Hier gilt es sich zu entscheiden, ob man weiterhin auf dem aussichtsreichen Aufstiegsweg bleibt oder den längeren Abstieg Richtung Fall und am Sylvensteinstausee vorbei wählt. Wir wählen letzteren, der zwar mit einem längeren Forstweg-Hatsch verbunden ist, aber eben eine Alternative zum Aufstiegsweg bietet. Hierzu folgen wir den Wegweiser "über Dürrnberg zum Spitzhäusl nach Fall", der uns anfangs ein paar Meter steil bergab schickt, bevor wir unterhalb des Dürrenbergjoch in gleicher Höhe auf den Dürrenberg zusteuern. Am Dürrenberg wird es ab einer Jagdhütte steiler. Im Wald verlieren wir über zahlreichen Serpentinen schnell an Höhe, bis wir schließlich eine geteerte Straße erreichen, der wir nach Norden (rechts) folgen.
Hin und wieder können wir noch einen Ausblick auf den Sylvensteinstausee erhaschen. Zunehmend wird der Weg durch den Wald am Jägerbergl vorbei zurück zum Parkplatz jedoch etwas eintönig. Ein kleines Highlight erwartet uns aber dennoch. Kurz nachdem wir wieder die Abzweigung des Aufstiegsweges erreicht haben, halten wir uns diesmal links und können so auch der Walchenklamm einen Besuch abstatten. Dahinter erreichen wir die Straße und den in der GPS-Ansicht als Parkplatz2 markierten Parkplatz, welcher im Nachhinein betrachtet etwas günstiger liegt. Aber auch die letzten Meter an der Straße zu unserem Parkplatz sind schnell vorbei und wir kommen geschafft aber glücklich an unserem Auto an.
Unterwegs gibt es keine Einkehrmöglichkeit.
| Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
|---|---|---|---|---|---|
| 800 m | - 1835 m | + 3:30 | 3:30 | Dürrenbergjoch | |
| 1835 m | - 1924 m | + 0:30 | 4:00 | Demeljoch | |
| 1924 m | - 800 m | + 4:00 | 8:00 | Parkplatz2 B 307 (über Alternative) | |