44.30239, 15.470681 (in Google Maps öffnen)
Vor allem unter den Kletterern dürfte die Schlucht Velika Paklenica bekannt sein. Etliche Routen ziehen sich dort an den oft senkrechen Felswänden in den Himmel. Aber auch bei Wanderern ist das karstige und abwechslungsreiche Gebiet des Velebit Gebirges beliebt. Viele spazieren durch die malerische Schlucht zu einer der Hütten, die sich im oberen Teil des Tales befinden oder statten der Höhle Manita pec einen Besuch ab. Die Route zum Vidakov kuk hingegen wird weit weniger oft besucht. Auf den wilden, oft einsamen Bergpfaden ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Wer diese mitbringt kann auf dieser Rundtour intensiv die Vielfalt der kroatischen Berge kennenlernen.Aufstieg: Vom Parkplatz, der sich zur Hochsaison bereits in den Morgenstunden schnell füllt, spazieren wir nach Norden, tiefer in die Schlucht Velika Paklenica. Nach ein paar Metern können wir zahlreiche Kletterer beobachten, welche die steilen Felswände rechts und links des Weges erklimmen. Wir passieren einen Andenkenladen und erreichen nach gut 5 Minuten einen zu Titos Zeiten streng geheimen Bunker, der heute das Besucherzentrum des Nationalparks beherbergt. In den Innenräumen gibt es neben einer Kletterwand für Kinder und einem Filmraum auch viele wunderschöne Fotografien aus allen Teilen des Velebit Gebirges zu sehen. Am Ausgang befindet sich ein kleines Café.
Auf einem breiten Wanderweg marschieren wir weiter nach Norden. Rechts von uns befindet sich der Anika kuk, den wir bereits im Rahmen der langen Schluchtenwanderung von der Mala Paklenica zur Velika Paklenica bestiegen haben. Das Wasser bahnt sich zwischen den kleinen und großen Felsen seinen Weg zum Meer. Vergnügt beobachten wir die Kinder, wie sie mal planschen, Felsen erklimmen und meist ein wenig abseits vom Hauptweg ihre eigene Route durch die malerische Schlucht erkunden. Erst eine recht lange Schlange, die es sich hinter einer Bank gemütlich gemacht hat, lockt wieder alle zurück. Gemeinsam spazieren wir weiter bis zu dem Abzweig der links zur Höhle Manita pec führt.
Nachdem die Höhle an unserem Besuchstag geschlossen ist und die ganze Tour für unsere jüngsten Wanderer nicht geeignet ist, beschließen diese, zusammen mit einem Erwachsenen auf dem Hauptweg zu bleiben und einer der Hütten einen Besuch abzustatten. Der Abschied fällt hier nicht allzu schwer, da einige schon die wunderschöne Badestelle kennen, die sich bald rechts des Weges befindet. Der Großteil der Gruppe beginnt nun mit dem eigentlichen Aufstieg. Von dem nun steileren, aber technisch leichten Weg aus können wir wunderschön auf die markante Felsnadel Zub od Manite blicken. Auf Informationstafeln können wir etwas über die Flora und Fauna des Paklenica Nationalparks erfahren. Auch die imposante Nordwand des Anika kuk kann man von hier gut sehen. Etwa eine halbe Stunde benötigen wir, bevor wir vor dem heute verschlossenen Eingang der Höhle Manita pec stehen.
Rechts von der Höhle setzt sich der Pfad nach Norden fort. Das Schild "Demanding Hiking Trail", d.h fordernder Wanderweg, also sinngemäß "Nur für Geübte", beschreibt den weiteren Wegverlauf recht gut. Deutlich anspruchsvoller geht es nun ein paar Meter bergab. Anschließend zieht sich der Bergpfad durch die mit stachligen Büschen durchsetzte Felslandschaft wieder den Hang hinauf. Es wird zunehmend flacher und wir steuern nach Westen auf einen felsigen Grat zu, der aber noch nicht den Gipfel darstellt. Der Blick nach Norden auf das Velebit Gebirge wird nun immer besser. An den Felsen wird der Weg wieder anspruchsvoller. Über eine Rinne gewinnen wir nun schnell an Höhe. Die letzten Meter sind drahtseilversichert, dann genießen wir erstmals in alle Richtungen die weitreichende Aussicht.
Im Westen ist nun auch, ungefähr in gleicher Höhe wie unser Gipfel, der Vidakov kuk zu sehen. Der Norden ist geprägt vom Hauptkamm des Velebit Gebirges mit dem Vaganski Vrh als höchsten Punkt. Am Anika kuk vorbei reicht der Blick nach Süden auf Seline und das Meer.
Um den Vidakov kuk zu erreichen müssen wir zunächst wieder absteigen. Auch hier finden wir ein Drahtseil vor, was den Abstieg auf den ersten Metern deutlich erleichtert. Durch eine Mulde wandern wir nun weiter direkt auf unseren Gipfel zu. Soweit das Auge reicht umringen uns zerklüftete Felsen, die typisch für das Velebit Gebirge sind. Der Pfad steigt wieder an und je näher wir unserem Ziel kommen, umso deutlicher sehen wir, dass unser Gipfel weit weniger Spalten aufweist. Fast möchte man meinen er sei ein wenig verspachtelt worden, so wirken zumindest die nach Norden ausgerichteten Wände. Für den eigentlichen Aufstieg biegen wir links vom Hauptweg in eine Rinne ab. Am oberen Ende ist durchaus ein wenig Vorsicht geboten, da der Weg über den Grat zu dem kleinen steinernen Gipfelkreuz recht ausgesetzt ist. Oben angekommen genießen wir lange die Sicht auf die eindrucksvollen Berge, die Inseln und das Meer.
Abstieg: Für den Abstieg klettern wir zunächst wieder über die Aufstiegsrinne zurück zum Hauptweg. Dort halten wir uns links und umrunden die steilen Wände des Vidakov kuk. Nach Westen spazieren wir auf einen Sattel zu und genießen dabei weiterhin den Blick auf die karstigen Felsen. An einem Abzweig halten wir uns links und wandern nun, gemächlich bergab direkt nach Süden auf den verlassenen Ort Tomici zu. Oft haben wir dabei eine herrliche Aussicht auf das Meer. Eine gute Stunde benötigen wir um die steinernen Häuser zu erreichen. Die Natur hat bereits einen Großteil der wenigen Häuser wieder in Beschlag genommen und abgesehen von einem Pferd und einer Smaragdeidechse treffen wir auf keinerlei Einwohner. Im Ort folgen wir zwischen den Steinmauern dem angeschriebenen Weg "Kanjon", der uns zurück zur Velika Paklenica führen wird.
Schon bald nach der Ortschaft steigt der verwilderte Pfad wieder leicht an. An einer Gabelung halten wir uns links. Noch einmal können wir vom höchsten Punkt im Südosten die Häuser von Seline erkennen. Nachdem vor uns die gegenüberliegenden senkrecht abfallenden Felsen der Paklenica Schlucht auftauchen, führt auch unser Weg immer steiler werdend bergab. Durch schottriges Gelände erreichen wir schließlich die Straße, der wir ein Stück bergauf zu unserem Parkplatz folgen. Noch einmal steigen wir die wenigen Meter bis zum Bunker auf und lassen den Tag bei einem kühlen Bier auf der Terrasse des kleinen Cafés ausklingen.
Unterwegs keine. Am Bunker befindet sich ein kleiner Imbiss, ansonsten keine. In den Orten Seline und Starigrad befinden sich ausreichend Restaurants und Übernachtungsmöglichkeiten.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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140 m | - 160 m | + 0:05 | 0:05 | Bunker Museum | |
160 m | - 570 m | + 1:10 | 1:15 | Höhle Manita pec | |
570 m | - 882 m | + 1:45 | 3:00 | Vidakov kuk | |
882 m | - 140 m | + 2:30 | 5:30 | Parkplatz Paklenica |