43.520166, 16.602972 (in Google Maps öffnen)
Zwischen Split und Omis erstreckt sich das Mosor, welches zum Dinarischen Küstengebirge in Kroatien gehört. Die höchste Erhebung ist mit 1339 m der Veliki Kabal. Oft wird der Aufstieg aus dem Dorf Gornje Sitno über die Berghütte Umberto Girometta zum Gipfel mit einer Gratwanderung zum Ljubljan verbunden, der ein Stück nordwestlicher liegt. Wer Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und etwas Orientierungssinn mitbringt, wird bei dieser abwechslungsreichen Tour auf seine Kosten kommen und über weite Strecken die herrliche Aussicht auf die Adria, auf Split und die umliegenden Berge genießen können.Aufstieg: Bereits am Parkplatz ist der Kabal mit 3 Stunden angeschrieben. Wir starten auf einem breiten, leicht ansteigenden Weg nach Osten und können schon bald nach rechts auf die Dächer Gornje Sitnos blicken. Kurz nach einer Stromleitung zweigt nach links ein kleiner Pfad ab. Steil zieht sich der Weg nun in mehreren Serpentinen den Hang hinauf. Nach einer Viertelstunde wird es wieder ein wenig flacher und wir erreichen eine Verzweigung, an der wir uns rechts weiter Richtung Hütte halten (Wegweiser "Pl.Dom"). Nur leicht ansteigend marschieren wir weiter nach Osten. Wieder verzweigt sich der Weg und auf beiden ist die Hütte mit 15 Minuten angeschrieben. Wir entscheiden uns für den unteren Weg und wandern weiter durch die steppenartige Landschaft. Flach, der Stromleitung folgend erreichen wir schließlich in einem kleinen Waldstück das Bauwerk
Das aus Steinen solide gebaute Haus, welches nach dem Bergsteiger Umberto Girometta aus Split benannt wurde, ist zwar geschlossen, trotzdem gönnen wir uns an einem der vielen Brotzeittischen eine kleine Pause. Die Öffnungszeiten waren für uns nicht ersichtlich, vermutlich wird die Hütte an Wochenenden in der Wandersaison bewirtschaftet. Etwas östlich vom Gebäude setzen wir unsere Wanderung fort. 2 ¼ Stunden, verspricht uns der Wegweiser, sind es noch bis zum Gipfel. Auch der Kozik (Sv. Jure), den wir bereits von Omis aus bestiegen haben, ist hier mit 4 Stunden angeschrieben.
Nachdem wir den Wald verlassen haben, prägen Kies, Felsen, dornige Büsche und einzelne Kiefern das Landschaftsbild. Noch einmal verzweigt sich der Weg, wir halten uns dort links und steigen nun zunehmend steiler auf. Nach einer Hangkante wird es wieder flacher und vor allem wieder deutlich grüner. Das Summen hunderter Holzbienen erfüllt die Luft. Wieder tauchen wir in einen kleinen Wald ein und sind froh, auf dem nun wieder steil ansteigenden Weg ein wenig Schatten zu finden.
Immer steiler und nun wieder in der prallen Sonne schlängelt sich nach Norden der Weg den Berg hinauf. Ab und zu müssen wir uns mit dem Händen abstützen, kommen aber ansonsten gut vorwärts. Der Pfad mündet schließlich in einem kleinen Sattel, in dem wir uns rechts halten. Minuten später wird das große Gipfelkreuz sichtbar. Ganz in der Nähe machen wir Brotzeit und genießen die weitreichende Aussicht. Neben dem Kozik können wir im Südosten bis zum Biokovo-Gebirge mit dem Sveti Jure (1762 m) blicken. Im Westen prägt die allgegenwärtige Aussicht auf Split das Panorama. Nach Süden können wir im Meer neben der nahen Insel Brac auch Hvar und Vis identifizieren.
Abstieg: Der schnellste und leichteste Abstieg erfolgt auf dem Aufstiegsweg. Wir haben aber heute noch nicht genug und möchten nun noch dem Ljubljan einen Besuch abstatten. Hierzu wandern wir zunächst wieder in den kleinen Sattel zurück, halten uns dann aber geradeaus (Wegweiser "Vickov Stub"). Der Weg über den Grat ist gut markiert, fordert über die karstigen Felsen aber stets unsere Aufmerksamkeit. Immer wieder muss man auch mal die Hände einsetzen. Wer Spaß an kleinen Kraxleien hat, kommt hier voll auf seine Kosten.
Vorbei an tiefen Karsttrichtern auf der rechten Gratseite und eine wenig einladende Abstiegsmöglichkeit auf der linken Seite, erreichen wir den Ljubirna, der durch eine schlichte Betonsäule gekennzeichnet ist. Ein Stück dahinter befindet sich eine weithin sichtbare, blecherne Schutzhütte, die für etwa 8 sitzende Personen Schutz bieten kann. Dahinter setzt sich unser Weg nach Nordwesten fort. Auch der Ljubljan, unser finales Ziel, ist nun schön in der Ferne zu sehen. Die Markierungen werden nun seltener, der Grat gibt aber klar die Richtung vor. Nur einmal führt der Weg ein wenig tiefer an der rechten Hangseite entlang, was wir allerdings übersehen haben und auch auf dem Grat, kleine Kletterstellen inbegriffen, gut vorangekommen sind.
Es bleibt weiter abwechslungsreich. Neben der herrlichen Aussicht beeindrucken vor allem die immer neuen Felsformationen, die hier Wind und Wetter den Steinen gegeben haben. Je näher wir an den Ljubljan rankommen, umso leichter wird auch der Weg. Aus einem kleinen Sattel steigen wir am Ende ein letztes Mal auf und stehen wenig später auf dem kleinen Gipfel. Ein Kreuz finden wir hier zwar nicht vor, aber ein Metallkästchen mit Gipfelbuch. Nach einer kleinen Pause mit herrlicher Aussicht auf Split und das Meer verlassen wir den Gipfel und wandern zunächst zurück in den kleinen Sattel.
Im Sattel halten wir uns rechts und steigen nach Westen durch die felszerklüftete Landschaft ab. An einem Wegweiser biegen wir links ab und wandern nun ein gutes Stück unterhalb des Grates wieder auf die Hütte zu. Einen weiteren Abzweig nach links zur Hütte ignorieren wir und spazieren stattdessen, nun kaum noch an Höhe verlierend, weiter nach Süden. Wir orientieren uns dabei an den Wegweisern nach Gornje Sitno. Nachdem es wieder deutlich steiler bergab geht, treffen wir in einem weiten Bogen nach rechts auf unseren Aufstiegsweg. Diesen folgen wir rechts zurück zum Ausgangort.
Berghütte Umberto Girometta (868 m), Tel. +385 (0) 91 50 99 545.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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620 m | - 868 m | + 0:45 | 0:45 | Umberto Girometta | |
868 m | - 1339 m | + 2:15 | 3:00 | Veliki Kabal | |
1339 m | - 1262 m | + 2:15 | 4:15 | Ljubljan | |
1262 m | - 620 m | + 2:30 | 6:45 | Parkplatz Gornje Sitno |