Charakter: Mittelschwierige und langgezogene Bergwanderung, die des Öfteren an eine steile Abbruchkante heranführt. Dank der unzähligen Markierungen ist eine Orientierung auch bei Nebel problemlos. Für die Besteigung sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig.
Anfahrt: Von Saint Denis über die Schnellstraße N1 Richtung St. Paul und zwischen St. Paul und St. Gilles bei Plateau-Caillou die Autobahn verlassen. Über die D6 Richtung Le Guillaume fahren und dann der Ausschilderung "Le Maïdo" folgen. Von der Autobahnausfahrt sind es 27,5 km und ca. 2000 Höhenmeter bis zum Parkplatz am Maïdo.
Literatur: Rother Wanderführer La Réunion
Der Maïdo ist der bekannteste Aussichtspunkt der Insel La Réunion. Von der Westküste lässt sich die knapp 2200 Meter hoch gelegene Aussichtsplattform mit dem Auto erreichen. Wer Lust hat sich am Maïdo noch sportlich zu betätigen, der kann die Besteigung des Grand Bénare in Angriff nehmen. Der recht überschaubare Höhenunterschied zwischen Maïdo und dem Gipfel des Bénare soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass sich der Anstieg ganz schön in die Länge zieht. Mehr als sieben Kilometer gilt es vom Parkplatz bis zum Gipfelkreuz den Grand Bénare auf einfacher Strecke zu bewältigen. Da schon früh am Vormittag Wolken zum Gipfel heraufziehen könnnen, sollte man zeitig starten und noch vor dem Beginn des Aufstiegs am Maïdo den wunderschönen Blick über den Cirque de Mafate und zum Piton des Neiges genießen.
Aufstieg: Vom Parkplatz unterhalb des Aussichtspunkts am Maïdo spazieren wir in südwestlicher Richtung und orientiern uns an der Ausschilderung "Le Grand Bénare/Glaciére". Wir folgen einem geteerten Fahrweg und biegen nach drei Minuten links ab (Wegweiser "Grand Bénare/Sentier Grand Bord"). Über plattiges Lavagestein steigen wir in mäßiger Steigung aufwärts. Der Weg ist stets bestens mit unzähligen weißen Markierungen gekennzeichnet. Wir überwandern einen ersten Hügel und hinterhalb wieder bergab. Im Auf und Ab geht es die erste Etappe der Tour weiter. Einen großartigen Höhengewinn gibt es erstmal nicht zu verbuchen.
Nach einer Stunde Gehzeit treffen wir auf die erste Abzweigung zum Glaciére. Wir spazieren geradeaus weiter und folgen dem Kammverlauf. Der Pfad führt uns nun des Öfteren an die Abbruchkante heran. Schilder warnen uns zudem von Felsspalten, die sich abseits des Weges im Boden auftun. Man ist also bestens beraten sich konzentriert an die ausreichend vorhandenen Markierungen zu halten. In der Folgezeit lassen wir weitere Abzweigungen zum Glaciére rechts liegen. Nach insgesamt gut 1 ½ Stunden treffen wir auf einen Grataufschwung, den wir in vielen Serpentinen erklimmen.
Nach diesem Höhengewinn lehnt sich das Gelände wieder zurück. Der Pfad folgt wieder dem Kammverlauf und führt oft nah an die Abbruchkante heran. Das uns bisher begleitende Buschwerk verschwindet bald völlig. Die karge Landschaft wird nun von Heidekraut und Lavagestein geprägt. Schließlich steigen wir über den zum Ende hin breiter werdenden Rücken zu einer Antenne und einer Metallschachtel hinauf. Hier erkennen wir linker Hand das Gipfelkreuz des Grand Bénare. Wir lassen die Metallschachtel rechts liegen, wenden uns bald darauf nach links und steigen über den blockigen Gipfelhang zum höchsten Punkt hinauf.
Abstieg: Wie Aufstieg. Wer noch einen kleinen Abstecher unternehmen möchte, der kann der Caverne de la Glaciére einen Besuch abstatten. In der Höhle wurde früher im Winter Eis gewonnen, in Brunnen gelagert und schließlich zur Küste abtransportiert. Dazu wandert man 45 Minuten zurück auf dem Aufstiegweg und wendet sich dann nach links (Ausschilderung "La Glaciére"). Vom Glaciére folgt man den Ausschilderungen nach Maïdo und trifft wieder auf den Aufstiegsweg. Für den kleinen Umweg ist ein Mehraufwand von einer knappen halben Stunde einzuplanen.
Unterwegs gibt es keine Einkehrmöglichkeit.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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2165 m | - 2898 m | + 3:15 | 3:15 | Le Grand Bénare | |
2898 m | - 2165 m | + 2:45 | 6:00 | Parkplatz Le Maïdo |