Berggasthof Auenhütte (1273 m) - Ifen Hütte (1588 m) - Hoher Ifen (2230 m) - Abseilstelle (2120 m)
Weitgehend mittelschwierige Skitour, die allerdings mit der Aufstiegsrinne je nach Bedingungen eine schwere Schlüsselstelle beinhaltet. Das Abseilen auf der Südseite setzt voraus, dass alle Teilnehmer mit dem Abseilvorgang vertraut sind und entsprechende Ausrüstung und Erfahrung mitbringen. Im Zweifel die Tour lieber mit Bergführer durchführen! Wir verwendeten ein 60 m Seil im Doppelstrang.
Hoch. Unbedingt die Hinweise des Lawinenwarndienst beachten!
Außer West nahezu alle Expositionen.
Von Sonthofen Richtung Oberstdorf fahren und noch vor Oberstdorf rechts Richtung Kleinwalsertal abbiegen. Der Straße weiter nach Rietzlern folgen und dort rechts zum Hohen Ifen abbiegen (ausgeschildert). Der Straße bis zum Berggasthof Auenhütte folgen. Der Tourengeherparkplatz befindet sich am Anfang des großzügigen Parkbereichs.
47.343075, 10.138986 (in Google Maps öffnen)
Die markanten Wände des Hohen Ifen locken Sommer wie Winter zahlreiche Bergsportbegeisterte in die Allgäuer Berge. Während viele Tourengeher ausgehend von dem Berggasthof Auenhütte meist das Tourengebiet rund um die Schwarzwasserhütte zum Ziel haben, sind immer wieder ein paar dabei, die dem Hohen Ifen einen Besuch abstatten. Anfangs eher unspektakulär zieht sich die Aufstiegsroute nah am Skigebiet zu den nördlichen Ifenwänden empor. Die steile Rinne, die uns auf das Ifenplateau führt, wird erst recht spät von unten als Durchschlupf erkennbar. Der Weg weiter zum Gipfelkreuz ist einfach und wird vor allem nach Süden von einer fantastischen Aussicht begleitet. Ein weiteres Highlight ist sicherlich die Abseilstelle, die wir während der Abfahrt zur Ifersguntalpe nutzen.
Ausgehend vom Tourengeher-Parkplatzes am östlichen Ende des Parkbereichs spazieren wir, nur leicht ansteigend auf den Berggasthof Auenhütte zu, hinter dem sich auch der Ifen-Lift befindet. Wir ignorieren die Liftanlage und halten uns hinter der Talstation rechts. Nur kurz steigen wir am Rand der Skipiste ein Stück nach Norden auf. Schon bald tut sich links von uns eine Schneise auf und wir können nach Nordwesten die Skipiste verlassen. Schnell an Höhe gewinnend, führt uns die Route rechts der Seilbahn Richtung Mittelstation. Dort halten wir uns links und passieren nur wenige Höhenmeter später die Ifen Hütte.
Wir orientieren uns westlich und marschieren nun links der Skipiste direkt auf die östlichen Ausläufer der Ifenwände zu. Noch bevor wir diese erreichen, drehen wir leicht nach Nordwesten und wandern, nun deutlich weniger anteigend, unterhalb der Wände weiter auf die Gipfelstation zu. Ein paar Lawinenkegel der vergangenen schneereichen Tage sind deutlich zu sehen. Unsere Aufstiegsrinne hält sich allerdings noch lange im Verborgenen. Knapp unter 2000 hm können wir aber dann einige Tourengeher sehen, die in zahlreichen Serpentinen nach links den steilen Hang aufsteigen.
Auch wir steigen auf und warten ein Stück unterhalb der Scharte, bis die Gruppen vor uns die Schlüsselstelle gemeistert haben. Nach etwa 45 Minuten ist der Weg frei. Schon etwas ausgekühlt und zugegebenermaßen auch etwas verunsichert, da beide Gruppen wieder abgefahren sind, stapfen wir mit den Skiern am Rucksack auf den Einschnitt zu. Letztendlich stellte sich heraus, dass die Rinne nur mit Steigeisen komfortabel zu begehen war, welche die beiden anderen Gruppen nicht dabei hatten. Im Grunde sind es zwei Rinnen, die linke war mit einem dicken Eispanzer überzogen und auch uns etwas zu heikel. Die Alternative rechts ging durch den zwar harten aber festen Schnee. Dank Pickel und Eisen, auch mit ruhigem Puls problemlos, so dass wir nur wenig später auf dem Plateau des Hohen Ifen stehen.
Fast schon wie auf einer Skipiste steigen wir nun nach rechts weiter zum Gipfelkreuz auf. Lange hebt sich das grau vom Himmel kaum vom weiß des Schnees ab, aber der Blick nach Süden auf den Großen Widderstein und die hohen Gipfel der Allgäuer Alpen sucht seinesgleichen. Bald taucht dann im Nordwesten das Gipfelkreuz auf und durchbricht die tristen Grautöne in dieser Richtung. Nur wenig später fellen wir ab und genießen die Aussicht, die trotz der Wolken uns einige bekannte Gipfel in unmittelbarer Nähe präsentiert. Im Südwesten das Steinmandl, weiter links, recht nah, der Hählekopf und das Pellingerköpfle. Gipfel, die wir von der Schwarzwasserhütte aus bestiegen haben. Im Norden zeigt sich das Toreck und der Wannenkopf, die wir ebenfalls bereits im Rahmen einer Skitour bestiegen haben.
Kurz fahren wir Richtung Südwesten gut 100 Höhenmeter ab, bevor die Ski erneut am Rucksack verstaut werden. Die Abseilstelle ist ein weiteres Highlight der Tour und lässt insbesondere bei den Teilnehmern, die noch nie am Seil gehangen sind, den Puls in die Höhe schnellen. Dank professioneller Hilfe meistern wir die etwa 25 Höhenmeter ohne Probleme - spannend ist es trotzdem!
Die weitere Abfahrt führt uns zunächst relativ steil direkt nach Süden, bis wir auf den Sommerweg treffen, dem wir auf etwa 1900 Meter Höhe nach Westen Richtung Ifersguntalpe folgen. Noch vor der Alpe halten wir uns links und fahren über die gekennzeichnete Skiroute zur Alpe Melköde ab. Im Wald wird es aufgrund des wenigen Schnees nochmal etwas anstrengend und auch der Ziehweg entlang des Schwarzwasserbaches ist nicht jedermanns Sache, aber spätestens in der Auenhütte sind die Strapazen bereits wieder vergessen.
Ifenhütte (1586 m), Tel. 43-(0)5517/5274-5923. Im Sommer durchgehend geöffnet, im Winter ab Dezember.
Die Zeiten beinhalten keine Pausen und Vorbereitungszeiten an der Rinne und Abseilstelle
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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1273 m | - 1588 m | + 1:00 | 1:00 | Ifen Hütte | |
1588 m | - 2230 m | + 2:00 | 3:00 | Hoher Ifen | |
2230 m | - 2120 m | + 0:05 | 3:05 | Abseilstelle | |
2120 m | - 1273 m | + 1:10 | 4:15 | Berggasthof Auenhütte |