47.556922, 10.214745 (in Google Maps öffnen)
Aufstieg: Ein paar Meter östlich vom Bahnhof Immenstadt überqueren wir auf einer Fußgängerbrücke die Gleise und wandern auf der Adolph-Probst-Straße links am Friedhof vorbei zum Steigbachtal. Dort halten wir uns an den Wegweiser "Mittag, Steineberg, Stuiben". Schon nach wenigen Minuten können wir links an den Felsen oberhalb des Steigbachs eine riesige 350 kg schwere Kupfertafel erkennen. Diese wurde 1897 zu Ehren Kaiser Wilhelms an seinem 100. Geburtstag enthüllt. Wir folgen den Steigbach weiter aufwärts. Wahlweise bietet sich hier die Forststraße oder, etwas unterhalb, ein Pfad direkt am Bach entlang an. Kurz bevor wir die Hölzerne Kapelle erreichen, entdecken wir rechts einen riesigen Felsbrocken aus Nagelfluh, der ein Marienbildnis zeigt. Die H ölzerne Kapelle wurde an der Stelle errichtet, an der sich die Immenstädter 1632 vor den anrückenden Schweden verschanzten.
Hinter der Kapelle halten wir uns links und überqueren auf einer Brücke den Steigbach. Knapp 20 Minuten später erreichen wir über den geteerten Fahrweg die Mittelstation der Mittagbahn. Neben einer Gaststätte, die zum Verweilen einlädt, gibt es hier auch einen Kinderspielplatz. Vorbei an Almwiesen und der Alpe Mittag und der Schwandner Alpe steigen wir den immer noch geteerten Fahrweg weiter auf. Wer Ende April unterwegs ist wird am Wegesrand von Millionen weißen und violetten Krokussen begrüßt. Auch der Blick, der sich uns im Aufstieg bietet, ist beeindruckend. Beginnend vom Grünten im Osten reicht die Aussicht über Sonthofen hinweg bis tief in die südlichen Allgäuer Alpen. Auch wenn der Gipfelwirt mit Panoramaterrasse und kühlem Bier lockt, geht es für uns weiter zum Bärenkopf.
Den kurzen Weg zum Bärenkopf haben wir auf dem bequemen Schotterweg schnell hinter uns gebracht. Umringt von Krokussen steht auf einem kleinen Felsen das Gipfelkreuz. Von einem eigenen Gipfel zu sprechen ist hier schon fast übertrieben, dennoch hat der Ort seine Geschichte. 1764 wurde hier der letzte Bär in dem Gebiet rund um Immenstadt erlegt. Der Weg weiter zum Steineberg wird nun schmäler. Es geht kurz bergab, bevor wir erneut auf den schon vom Bärenkopf sichtbaren Steineberg aufsteigen. Der Steig unterhalb der Leiter, der Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erfordert, war im Frühjahr 2011 aufgrund eines Felssturzes gesperrt. Der Normalweg führt uns aber nur unwesentlich am Steig vorbei. Die letzten 17 Meter zum 1660 Meter hohen Gipfelkreuz bewältigen wir über eine Aluminiumleiter. Der Weg zum eigentlichen Gipfel (1683 m) führt uns noch etwa 350 Meter nach Westen und direkt an der nach Norden steil abfallenden Kante der Nagelfluhkette entlang.
Weiter zum Stuiben geht es zunächst wieder etwas bergab. Es gilt, eine drahtseilgesicherte Passage im Abstieg zu überwinden, bevor der Weg am Grat wieder leicht ansteigt. Immer wieder genießen wir den Blick auf Sonthofen und die unzähligen Allgäuer Berge im Süden. Auch der Aufstiegsgrat zum Stuiben ist schön zu erkennen. Erneut steigen wir ein paar Höhenmeter bis zu einem Wegweiser ab, der nach rechts zur Gund-Alpe zeigt. Wir folgen noch für etwa 20 Minuten dem Steig geradeaus zum Stuiben, müssen dann jedoch wegen vereister Schneefelder aufgeben und wählen den Abstieg vom erwähnten Wegweiser zur Gund-Alpe. Von dieser erreichen wir über einen flachen nördlichen Gipfelausläufer den Gipfel des Stuiben (die Gehzeiten in der Tabelle beziehen sich auf den direkten Weg). Hier liegt zwar auch noch Schnee, aber auf Grund der mäßigen Steigung bereitet uns der Aufstieg keine Schwierigkeiten.
Am Gipfel des Stuiben lassen wir das Panorama erst einmal auf uns wirken. Auch wenn wir die meisten Berge schon am Grat gut erkennen konnten, wirkt am Gipfel die Aussicht noch überwältigender. Im Osten der Grünten, weiter südlicher die gesamte Allgäuer Hauptkette mit so bekannten Namen wie dem Großen Daumen, dem Hochvogel, dem Nebelhorn, der Mädelegabel und dem Hohem Licht. Weiter im Süden, rechts vom Großen Widderstein und Hohen Ifen, reicht die Sicht bis zu den Bergen des Bregenzer Waldes. Ganz im Westen setzt sich mit Rindalphorn und Hochgrat die Nagelfluhkette fort. Im Norden jenseits des Steigbaches sind Gschwender Horn und Immenstädter Horn zu sehen.
Abstieg: Für den Abstieg wählen wir wieder den Weg zur Gund-Alpe, den wir unfreiwillig schon aufgestiegen sind. Nachdem wir uns gestärkt haben, steigen wir weiter über die Krumbachalpe zur Forststraße im Steinbachtal ab. Schön präsentieren sich nochmal Stuiben und Steineberg von der schroffen Nordseite. Abermals durchqueren wir herrliche Krokuswiesen, bevor wir in den Wald eintauchen. Auf der Forststraße angekommen, wandern wir zurück zur Hölzernen Kapelle und schließlich nach Immenstadt zum Bahnhof.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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735 m | - 1451 m | + 1:30 | 1:30 | Mittagberg | |
1451 m | - 1476 m | + 0:15 | 1:45 | Bärenkopf | |
1476 m | - 1683 m | + 0:45 | 2:30 | Steineberg | |
1683 m | - 1749 m | + 1:30 | 4:00 | Stuiben | |
1749 m | - 1502 m | + 0:30 | 4:30 | Gund-Alpe | |
1502 m | - 735 m | + 1:30 | 6:00 | Immenstadt |