Bergstation Neunerköpfle (1790 m) - Neunerköpfle (1862 m) - Strindenscharte (1855 m) - Sulzspitze (2084 m) - Gappenfeldscharte (1858 m) - Schochenspitze (2068 m) - Landsberger Hütte (1810 m) - Obere Traualpe (1649 m) - Vilsalpsee (1165 m)
Ingesamt mittelschwierige Bergwanderung, die zum Großteil über steinige Pfade und nur kurz über breite Wege führt. Beim Anstieg zur Sulzspitze lässt sich ein schrofiger Abschnitt rechtsseitig umgehen. Vorsicht in den senkrecht abfallenden Gipfelbereichen der Sulzspitze und der Schochenspitze! Der steile Abstieg von der Landsberger Hütte zum Traualpsee ist abschnittsweise mit Drahtseilen gesichert. Auf der beschriebenen Tour werden im Abstieg gut 1000 Höhenmeter zurückgelegt. Für diese Wanderung ist neben einer soliden Trittsicherheit auch eine gute Kondition notwendig.
Über die Autobahn Ulm - Füssen (A 7) zur Ausfahrt Oy-Mittelberg. Nach der Ausfahrt der B 310 vorbei an Wertach und Unterjoch nach Oberjoch folgen. Am Ortsbeginn von Oberjoch beim Kreisverkehr links Richtung Tannheimer Tal abbiegen und über Schattwald und Zöblen nach Tannheim fahren. Links der Straßenseite am großen Parkplatz oder rechter Hand an den Parklätzen rund um die Talstation der Gondelbahn Neunerköpfle das Auto abstellen (Parkgebühr 5 Euro pro Tag, Stand 2022). Alternativ gelangt man von Reutte über Weißenbach am Lech und den Gaichtpass nach Tannheim.
Mit der Bahn von München über Garmisch oder von Kempten nach Reutte in Tirol (Fahrplan und Buchung). Vom Bahnhof Reutte mit der Bus-Linie 120 (Richtung Oberjoch) zur Haltestelle Tannheim in Tirol Kreisverkehr (zur Fahrplanauskunft). Von der Bushaltestelle zu Fuß in 2 Minuten zur Talstation der Gondelbahn Neunerköpfle.
47.499224, 10.525036 (in Google Maps öffnen)
So schön und abwechslungreich sich der Übergang vom Neunerköpfle zur Landsberger Hütte präsentiert, genauso beliebt und gut besucht ist dieser auch. Alleine wird man auf diesem Höhenweg über dem Tannheimer Tal an schönen Sommertagen eher nicht unterwegs sein. Schon an der Bergstation wird man von den ersten herrlichen Ausblicken über den Haldensee zur Roten Flüh, zur Kellenspitze und zur Krinnenspitze erwartet. Das kunstvoll gestaltete Gipfelkreuz am Neunerköpfle ist von der Bergstation schnell erreicht. Es folgt eine Wanderung oberhalb des Strindeltals zur Strindenscharte. Kurz nach dem Sattel trifft man auf den Gipfelpfad zur Sulzspitze, die sich innerhalb einer halben Stunde erklimmen lässt. Zurück am Saalfelder Höhenweg, wie der Abschnitt zwischen der Strindenscharte und der Landsberger Hütte genannt wird, gelangt man kurz darauf zur Gappenfeldscharte. Dort ist innerhalb weniger Minuten mit der Gappenfeldalpe ein erste Einkehrmöglichkeit erreichbar. Weiter gehts zum Fuß der Schochenspitze, deren markanter Gipfel in weiteren 15 Minuten über einen steilen Serpentinenweg erwandert werden kann. Mit der wunderschönen Kulisse der Lachenspitze, der Roten Spitze und dem Bergsee Lache vor Augen wandern wir hinunter zur Landsberger Hütte. Lässt man die Gipfel von Neunerköpfle, Sulzspitze und Schochenspitze aus, verringert sich die Gehzeit von der Bergstation zur Hütte von 3 ¾ auf 2 ½ Stunden. Nach einer ausgiebiegen Stärkung folgt der zweistündige Abstieg über den Traualpsee und die Obere Traualpe zum Vilsalpsee. Von dort lassen wir uns vom Bus oder vom Tannheimer Alpenexpress zurück nach Tannheim bringen.
Nach der Auffahrt mit der Gondelbahn Neunerköpfle (Bergfahrt 18 Euro, Stand 2022) verlassen wir die Bergstation (1790 m) und halten uns an der ersten Weggabelung rechts (Wegweiser „Neunerköpfle, Landsberger Hütte“). Nach einer Rechtskurve passieren wir einen Schlepplift und gelagen zu einem beschilderten Abzweig. Hier biegen wir links ab und schlagen den Gipfelweg zum Neunerköpfle ein. Der breite Weg leitet uns in Kehren bergauf und quert die felsigen Wände des Gipfelaufbaus (mit Geländer gesichert). Auf der Westseite des Berges kommen wir zu einem Abzweig, wenden uns nach links und gehen zum Gipfelkreuz am Neunerköpfle (1862 m) empor. Kurz unterhalb des Gipfels steht das größte Gipfelbuch der Alpen, in dem man sich vor dem Weiterweg noch verweigen kann. Vom Gipfel kehren wir zum Abzweig zurück und wenden uns nach links (Wegweiser „Sulzspitze, Landsberger Hütte“).
In südöstlicher Richtung spazieren wir hinunter zu einer Einsattelung. Dort vollzieht unser Weg einen Rechtsknick und leitet uns in der Folgezeit an der bewaldeten Westflanke des Vogelhörnles vorbei. Schließlich ziehen sich die Bäume wieder zurück, und wir erreichen in einem ausgedehnten Rechtsbogen einen breiten Wiesenrücken. Am Rücken lassen wir zwei Abzweige rechts liegen und halten unsere Grundrichtung bei. In südwestlicher Richtung nähern wir uns den Ausläufern der Lochgehrenspitze. Dort wendet sich unser Weg in einem großzügigen Linksbogen nach Südosten, und wir treffen später auf den Weg, der von der Strindenalpe herauf kommt. An diesem Abzweig halten wir uns leicht rechts und setzen den Anstieg über einen kurzen steinigen Abschnitt fort. Bei einem Drehkreuz schlüpfen wir durch den Weidezaun und nach einer Rechtskurve queren wir in einem ausgedehnten Linksbogen an der Lochgehrenspitze vorbei.
Auf einen kurzen Anstieg über Schrofen zu einem Geländeeck folgt ein weiterer Linksbogen, der uns nun auf die Strindenscharte zusteuern lässt. Schließlich durchqueren wir latschenbewachsenes Terrain und kommen nach der Latschengasse zu einem Fahrweg, den wir an seiner rechten Seite touchieren. Kurz darauf stoßen wir nochmals auf den Fahrweg und überqueren diesen. Dann steigen wir durch eine schottrige Rinne zur Strindenscharte (1855 m) empor und treffen dort abermals auf die breite Fahrstraße. Nun biegen wir linkshaltend in diese ein und passieren neben einem Gatter ein Drehkreuz. Im Anschluss bleiben wir auf dem Fahrweg und erreichen 10 Minuten nach der Scharte den Abzweig zur Sulzspitze. Für den Gipfelsturm biegen wir hier nun scharf rechts ab und wandern über einen kleinen Wiesenpfad in nordöstlicher Richtung zu einem Latschenfeld empor. Nach der Latschengasse queren wir unterhalb der Gipfelfelsen vorbei und erreichen in einem Linksbogen eine grasige Flanke.
Weiterhin in einer Linkskurve gelangen wir über den Wiesenpfad zu einer schrofigen Rampe. Entweder direkt über die Schrofen (rote Markierungen) oder einfacher nach rechts ausweichend über einen Pfad steigen wir empor zum Gipfelhang und über diesen hinauf zum Gipfelkreuz der Sulzspitze (2084 m, knapp 2 Stunden ab der Bergstation am Neunerköpfle). Zurück am Fahrweg erreichen wir nach wenigen Minuten die Gappenfeldscharte (1858 m). Von hier ist es ein Katzensprung zur 10 Meter tiefer gelegenen und im Sommer bewirtschafteten Gappenfeldalpe. Für den Weiterweg zur Schochenspitze verlassen wir an der Scharte den Fahrweg linkshaltend und wandern über einen Wiesenpfad westwärts. Unser Pfad vollzieht wenig später eine Linkskurve und leitet uns in südwestlicher Richtung auf die markante Schochenspitze zu. Nach kurzer Zeit wird der Weg deutlich steiniger und steiler. Während des Aufstiegs peilen wir die Scharte links (östlich) der Schochenspitze an.
Zu guter Letzt steigen wir über einen felsigen, gestuften und mit Drahtseilen gesicherten Steig zur Scharte empor. An einem Wegweiser biegen wir rechts in den steilen Gipfelweg ein und wandern über viele Kehren in nicht einmal 15 Minuten zum Kreuz der Schochenspitze (2068 m) empor (gut 1 Stunde ab der Sulzspitze). An der Schochenspitze fasziniert besonders der schwindelerregende Tiefblick auf den Vilsalpsee. Zurück an der Scharte wenden wir uns nach rechts und folgen dem Pfad mit Blick auf die Lachenspitze in südwestlicher Richtung bergab (Wegweiser „Landsberger Hütte, Vilsalpsee“). Nach einer Linkskurve gelangen wir zu einem kleinen Felsturm mit einem Wegweiser. Dort wendet sich unser Weg wieder nach rechts und leitet uns in kurzen Kehren über Wiesengelände zu latschenbewachsenem Terrain hinab. Dort lassen wir einen Abzweig zur Lachenspitze links liegen und setzen mit Blick zur Roten Spitze, deren markanter Gipfelaufbau sich über der Landsberger Hütte erhebt, den Abstieg fort.
Unser nächstes Etappenziel ist die Lache, der kleine Bergsee unterhalb der Landsberger Hütte. Der gestufte Weg führt uns durch das Latschengewächs in den Talboden hinab und wir gelangen vor der Lache zu einer Weggabelung. Von hier führen beide Pfade zur Landsberger Hütte. Wir entscheiden uns für den linken Weg, der die Lache auf ihrer Südseite umrundet. Vom Südufer lässt sich nochmal ein besonders schöner Blick über den Bergsee zur Schochenspitze genießen. Wir biegen also links ab und queren die Schuttreiße, die sich von der Lachenspitze-Nordwand herunter zieht. Sobald wir das Südufer des Sees passiert haben, wendet sich der Pfad nach Nordwesten. Dann überqueren wir das Bachbett des Traualpbachs und wandern in einem kurzen Gegenanstieg zur Landsberger Hütte empor (1810 m). Das geräumige Schutzhaus erreichen wir 3 ¾ Stunden nach Aufbruch an der Bergstation der Gondelbahn am Neunerköpfle. Hätten wir auf den Besuch aller drei Gipfel verzichtet, würde der Übergang eine Gehzeit von etwa 2 ½ Stunden in Anspruch nehmen.
Wir verlassen die Landsberger Hütte in nordöstlicher Richtung (Wegweiser „Vilsalpsee“). An der folgenden Weggabelung kann man beide Pfade einschlagen. Diese führen nach wenigen Metern wieder zusammen und wir erreichen kurz darauf einen beschilderten Abzweig. Nun biegen wir links ab Richtung Vilsalpsee und steigen über einen steinigen und drahtseilgesicherten Steig entlang einer Felswand in mehreren Kehren bergab. Wir nähern uns zügig dem Talboden, in dem der Traualpsee lagert, und überqueren einen Bachlauf. Am Ostufer des Stausees spazieren wir weiter zur Oberen Taualpe (1649 m), der letzten Einkehrmöglichkeit vor dem Vilsalpsee. Bei der Jausenstation wenden wir uns nach links und folgen mit Blick auf den Vilsalpsee einem schottrigen und steilen Weg in vielen Kehren abwärts. Dabei durchsteifen wir ein lichtes Wäldchen und kommen später auf einer Lichtung zu einem auffälligen Felsblock mit einem Wegweiser.
Der schottrige Pfad bringt uns bald darauf in ein schattiges Waldstück hinein. Sobald sich die Bäume zurückziehen, erblicken wir die am Ufer des Vilsalpsees gelegene Untere Traualpe. In weiteren Kehren wandern wir dem Talboden entgegen. An der Talstation der Materialseilbahn treffen auf einen Fahrweg, der uns zur Unteren Traualpe bringt. Am Almgebäude biegen wir rechtshaltend in einen Querweg ein und folgen dem breiten Fahrweg entlang des Ostufers zur Bushaltestelle beim Gasthof Vilsalpsee (1165 m, 2 Stunden ab der Landsberger Hütte). Dort steigen wir in den Bus, der uns zurück nach Tannheim bringt (Einzelfahrt 4 Euro, Stand 2022, zum Busfahrplan). Alternativ können wir auch den Tannheimer Alpenexpress für die Rückfahrt nutzen. Vom Kreisverkehr in Tannheim spazieren wir über den Bergbahnweg innerhalb weniger Minuten zurück zum Parkplatz an der Gondelbahn Neunerköpfle.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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1790 m | - 1862 m | + 0:15 | 0:15 | Neunerköpfle | |
1862 m | - 1855 m | + 0:55 | 1:10 | Strindenscharte | |
1855 m | - 2084 m | + 0:40 | 1:50 | Sulzspitze | |
2084 m | - 1858 m | + 0:30 | 2:20 | Gappenfeldscharte | |
1858 m | - 2068 m | + 0:40 | 3:00 | Schochenspitze | |
2068 m | - 1810 m | + 0:45 | 3:45 | Landsberger Hütte | |
1810 m | - 1649 m | + 0:45 | 4:30 | Obere Traualpe | |
1649 m | - 1165 m | + 1:15 | 5:45 | Vilsalpsee |