45.69545, 24.73954 (in Google Maps öffnen)
Aufstieg: Ein Wegweiser am Ausgangpunkt unserer Tour gibt die Wegstrecke zum Vf. Moldoveanu mit 7 Stunden an. Ganz solange brauchen wir nicht, aber trotzdem stellen wir uns auf eine lange und anstrengende Tour ein. Die Forststraße führt zunächst auf ein paar Häuser zu. Vorbei an einem größeren Platz, an dem Holz verladen wird, sind wir nach einer halben Stunde im Wald. An einem ausrangierten Bauwagen wird die Straße schmäler und etwas später zum Pfad. Das Rauschen des Baches, der neben und manchmal auch auf dem Weg fließt, wird für die nächsten Stunden unser ständiger Begleiter. Nach etwa einer Stunde erreichen wir ein Schild, welches uns verrät, dass wir eigentlich erst 30 Minuten unterwegs sein sollten.
Wir lassen uns nicht entmutigen und steigen durch den Wald weiter auf, wobei wir über gut ausgebaute Brücken den Bach zweimal überqueren. Malerisch wird der Bach rechts und links von Wasserfällen gespeist. Über den Felsen liegt oft eine dicke Moosschicht. Nach zweieinhalb Stunden Gehzeit erreichen wir einen Rastplatz, an dem ein weiteres Schild den Gipfel mit viereinhalb Stunden angibt. Wir liegen also wieder gut in der Zeit. Kurz darauf lichtet sich der Wald zunehmend und wir erreichen eine mäßig ansteigende Hochebene.
Während auf unserer Seite des Baches der Weg immer sumpfiger wird, erkennen wir auf der anderen Seite das rote Dreieck, welches unsere Route markiert. Im Aufstieg haben wir die waghalsige Brückenkonstruktion nicht als solche wahrgenommen und wateten kurzerhand durch den etwa knietiefen, reißenden und zudem saukalten Bach, immer bedacht, nicht zu stürzen. Am anderen Ufer geht es nun recht bequem weiter und wir erreichen schon bald den riesigen Talkessel "Hartopul Ursilor".
Der Aufstieg zum Portita Vistei, einem Durchgang am oberen Rand des Talkessels, ist recht steil. Von unten zogen an diesem Tag immer wieder dichte Wolken die Hänge hinauf. Die gut sichtbaren Markierungen des Weges deuten daraufhin, dass hier wohl öfter mit so einer Wetterlage zu rechnen ist. Im oberen Teil wird der Weg felsiger und auch im Frühsommer sind noch einige Schneefelder anzutreffen. Sobald man den Grat überschritten hat eröffnet sich ein Blick in die Weiten der Südkarpaten. Unter uns befindet sich ein kleiner See, der Lacul Valea Rea. Links würde man in etwa 10 Minuten eine Biwakschachtel (Refugiul Portita Vistei) erreichen, wir folgen aber den Grat nach rechts und stehen 45 Minuten später auf dem Vf. Vistea Mare, dem zweithöchsten Punkt Rumäniens.
Da es nun aber ohnehin nur noch 15 Minuten zum Vf. Moldoveanu sind, halten wir uns nicht lange auf und folgen einem Grat der vom Hauptkamm nach Süden abzweigt. Es gilt noch eine unkritische Kletterstelle zu überwinden und schon stehen wir auf dem höchsten Gipfel Rumäniens, dem 2544 Meter hohen Vf. Moldoveanu. Eine rumänische Fahne schmückt das Gipfelkreuz und wer Glück mit dem Wetter hat, hat einen fantastischen Blick in eine nahezu unberührte Berglandschaft. Im Norden erstreckt sich von Westen bis Osten der Hauptkamm des Fogarasch Gebirges, im Süden sieht man unzählige kleinere und größere Berge der Südkarpaten.
Abstieg: Wie Aufstieg.
Unterwegs keine. Auf dem Weg gibt es keine Einkehr- oder Übernachtungsmöglichkeiten, 10 Minuten östlich vom Portita Vistei befindet sich eine Biwakschachtel für Notfälle (Refugiul Portita Vistei).
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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650 m | - 2310 m | + 5:30 | 3:00 | Portita Vistei | |
2310 m | - 2527 m | + 0:45 | 6:15 | Vf. Vistea Mare | |
2310 m | - 2544 m | + 0:15 | 6:30 | Vf. Moldoveanu | |
2633 m | - 2527 m | + 0:15 | 6:45 | Vf. Vistea Mare | |
2527 m | - 2310 m | + 0:30 | 7:15 | Portita Vistei | |
2310 m | - 650 m | + 3:45 | 11:00 | Abzweig südlich von Victoria |