45.487584, 25.384681 (in Google Maps öffnen)
Nachdem wir das Königsteingebirge hinter uns gelassen haben, gönnen wir uns einen Ruhetag in der dem kleinen transsilvanischen Städtchen Bran. Klar, dass wir dort auch dem berühmten Dracula Schloss einen Besuch abstatten. Einen Tag später fahren wir mit dem Taxi gut 3 Kilometer über die "Strada Valeriu Lucian Bologa" nach Südwesten Richtung Bucegi Gebirge. Nach den letzten Häusern steigen wir aus und beginnen, nach Norden einem Wegweiser mit rotem Kreuz folgend, mit der Überschreitung des Bucegi Gebirges.
Die breite Forststraße führt uns leicht ansteigend nach Norden. Nach etwa einer halben Stunde kommen wir zu einem Abzweig, an dem wir uns entscheiden müssen, ob wir über den Scara oder durch das Valea Gaura zum Varful Omu aufsteigen wollen. Wir entscheiden uns für den Weg rechts und folgen weiter dem roten Kreuz ins Valea Gaura. Deutlich steiler führt uns der Weg nun bergauf. Etwa zwei Stunden später erreichen wir eine Lichtung, an deren Ende der Pfad wieder ein Stück bergab führt. Wir steigen wir ein wenig bergab und treffen schließlich im offenen Gelände auf einen Wegweiser, der den Omul nach Osten ausschildert. Nebel und dichte Wolken tauchen die Landschaft in eine eindrucksvolle Kulisse.
Bald treffen wir auf das Bächlein "Simon" und wenig später auf einen Abzweig, der in 130 Meter Entfernung zum Wasserfall "Cascada Moara Dracului" führt. Da wir zu diesem Zeitpunkt schon recht durchnässt sind, entscheiden wir uns für eine kleine Pause, bevor der schwierigste Teil der Tour beginnt. Gestärkt können wir nun den mittels Ketten gesicherten Steig zu einer Hochebene problemlos meistern. Zwar zerren die schweren Rucksäcke stark an unseren Schultern, dennoch ist die kleine Kraxelei eine willkommene Abwechslung zu der Forststraße, mit der die Wanderung begann.
Nachdem wir die Kletterei hinter uns gelassen haben zeigt sich das Wetter allmählich auch von einer etwas freundlicheren Seite. Der Pfad führt uns nun zu einem flach wie ein Brett daliegenden Hochplateau. In der Sonne legen wir wieder eine kleine Pause ein und kommen mit den dort ansässigen Hirten ins Gespräch. Fast sind wir geneigt hier unser Zelte aufzustellen, aber letztendlich entscheiden wir uns doch, das Zeltverbot zu respektieren und steigen weiter zum Omul auf. Genau so wie in den schottischen Highlands sieht das Hochtal mit seiner felsigen, aber grünbewachsenen Flanke aus. Im Nordosten steigen wir den Wegweiser folgend zu einem Sattel zwischen Scara und Omul weiter auf.
Erstmals wird nun auch die Sicht auf die felsigen Wände im Norden und wenig später auf die im Osten frei. Nur die Wolken und der Nebel machen uns immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Ausgehend von der Hochebene benötigen wir eine gute Stunde, um den höchsten Punkt des Bucegi Gebirges, den 2507 Meter hohen Omul zu erreichen. Gleich neben dem Gipfel, der durch einen riesigen Felsen gekennzeichnet ist, befindet sich auch die Cabana Omul, in der wir die Nacht verbringen.
Am nächsten Tag führt uns der Weg weiter nach Süden. In einem weiten Bogen umrunden wir den oberen Rand des nach Osten steilabfallenden Cerbului Tals. Wenn es das Wetter zulässt, haben wir auch eine recht schöne Aussicht auf den Sendemast des 2548 Meter hohen Costila. Das eigentlich Highlight der Tour erreichen wir nach einer guten Stunde: Die Bucegi-Sphinx. Hierbei handelt es sich um ein durch Erosion entstandenes Naturdenkmal, welches deutlich die Form eines Kopfes darstellt. Der 8 Meter hohe Felsen ist ein Publikumsmagnet und beeindruckt, uns eingeschlossen, jährlich tausende von Besuchern.
Neben der Sphinx befinden sich noch weitere Gesteinsformationen in der Nähe. Jede für sich ist einzigartig vom Wind und Wetter gestaltet worden. Die Cabana Babele gleich neben den Attraktionen, nutzen wir für eine kleine Brotzeit. Fast sind wir geneigt bereits hier mit der Seilbahn nach Busteni ins Tal zu fahren Der Wille das Areal weiter zu erkunden lässt uns aber, trotz des schlechten Wetters, noch weiter Richtung Norden marschieren. Eineinhalbstunden später erreichen wir die Telecabina Cota 2000, also die Gipfelstation der Gondel nach Sinaia. Diesmal steigen wir ein und fahren bequem zu Tal. Am nächsten Tag nutzen wir dann das wieder schöne Wetter und statten dem Schloss Peles in Sinaia einen Besuch ab. Anschließend treten wir mit dem Zug die Heimreise an.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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900 m | - 2507 m | + 7:30 | 7:30 | Omul u. Cabana Omul | |
2507 m | - 2220 m | + 1:55 | 9:25 | Bucegi-Sphinx | |
2220 m | - 2200 m | + 0:05 | 9:30 | Cabana Babele | |
2200 m | - 2170 m | + 0:05 | 9:35 | Seilbahngipfelstation Busteni | |
2170 m | - 2030 m | + 1:25 | 11:00 | Seilbahngipfelstation Sinaia |