Südlich vom Bergsteigerdorf Sellrain liegt im Fotschertal die Potsdamer Hütte. Eingerahmt von mehreren Fast-Dreitausendern bietet die Alpenvereinshütte sowohl im Sommer als auch im Winter eine Reihe an Tourenmöglichkeiten. Erreichbar ist das Schutzhaus am schnellsten vom ehemaligen Bergheim Fotsch (1464 m). Vom hoch gelegenen Parkplatz muss man mit einer Gehzeit von 1 ½ Stunden rechnen. Eine Zufahrt zum Bergheim ist allerdings nur im Sommer möglich. Im Winter ist der Parkplatz an der Eisbrücke in Sellrain der Ausgangspunkt für einen Hüttenzustieg. Von dort benötigt man etwa 3 Stunden an Gehzeit.
Hausberg der Hütte ist der Rote Kogel (2832 m). Der schöne Aussichtsberg lässt sich im Sommer mit einer soliden Kondition ohne größere Schwierigkeiten erwandern. Für den Aufstieg benötigt man ab der Potsdamer Hütte etwa 3 Stunden. Im Winter ist der Rote Kogel eine beliebte Skitour. Auch für die Begehnung im Rahmen einer Schneeschuhtour eignet sich das Gelände. Am Gipfel wird man von einem wunderbaren Blick über die Staubaier Alpen und die Bergketten entlang des Inntals erwartet. Auf der Ostseite des Fotschertals bietet sich der Schaflegerkogel (2405 m) als recht leicht erreichbares Wanderziel an. Von der Hütte benötigt man über das Kreuzjöchl etwa 2 Stunden Gehzeit bis zum Gipfel. Der direkte Abstieg vom Schaflegerkogel zum Bergheim Fotsch führt einen über die Furggesalm.
Auf der Sellrainer Hüttenrunde, einer 7-tägigen anspruchvollen Hüttenwanderung, ist die Potsdamer Hütte der erste Stützpunkt. Beginnend beim Gasthof Neuwirt in Sellrain führt einen die erste Tagesetappe über das Bergheim Fotsch empor zum Schutzhaus. Am nächsten Tag geht es weiter über den Roten Kogel oder alternativ über das Hochgraffljoch nach Lüsens und von dort weiter zum Westfalenhaus. Für die Begehung der Sellrainer Hüttenrunde sind Schwindelfreiheit und Trittsicherheit unerlässlich. Im Frühsommer können Altschneefelder die Schwierigkeiten nochmal erhöhen. Die gut markierte Route ist an ausgesetzten Stellen abschnittsweise mit Drahtseilen gesichert.
Die Potsdamer Hütte wurde vom Alpenverein das Prädikat „kinderfreudliche Hütte“ verliehen. Geöffnet ist zur Sommersaison je nach Wetterlage von Anfang / Mitte Juni bis Ende September / Anfang Oktober und im Winter von Ende Dezember bis Mitte April ihre Pforten. Für Übernachtungsgäste stehen insgesamt 38 Schlafplätze zur Verfügung.
Über die Autobahn München - Innsbruck - Bregenz bis zur Ausfahrt 87 Zirl Ost fahren. Weiter der Sellrainer Straße nach Sellrain folgen und noch vor dem Fotscher Bach bei der Kapelle Bicheben links abbiegen und weiter zum Parkplatz an der Eisbrücke fahren. Im Sommer von dort der Straße zum Bergheim Fotsch hinauf folgen. Im Winter ist nur eine Fahrt bis zum Parkplatz am unteren Ende der Rodelbahn bei der Eisbrücke möglich.
Mit der Bahn nach Innsbruck (Fahrplan und Buchung) und von Innsbruck mit der Bus-Linie 4166 zur Haltestelle Sellrain Gasthof Neuwirt. Von dort weiter mit der Bus-Linie 460T zur Haltestelle Sellrain Wanderparkplatz Eisbrücke (zur Fahrplanauskunft).
Wir folgen dem Weg vom Parkplatz am Bergheim Fotsch in zwei Kehren bergauf, ingnorieren linker Hand zwei Abzweige und wandern in südwestlicher Richtung ins Fotschertal hinein. Später treffen wir auf den Fotscher Bach, welchem wir weiter ins Tal hinein folgen. Beim nächsten Abzweig halten wir uns rechts, überqueren den Bachlauf und schlagen so den Gottwaldweg (Sommerweg) ein. In morderater Steigung queren wir eine Ostflanke und kommen später in einer Kehre zum Fahrweg zurück. Über diesen spazieren wir zu guter Letzt zum nahen Schutzhaus (1 ½ Stunden ab dem Bergheim Fotsch).