Wochenbrunner Alm (1085 m) - Gaudeamushütte (1263 m) - Ackerlspitze (2329 m) - Maukspitze (2231 m) - Wochenbrunner Alm (1085 m)
Anspruchsvolle und anstrengende Bergtour mit teilweise sehr ausgesetzten Kletterstellen (I, Schlüsselstelle II), nur spärliche Sicherungen (Griffe und Steighilfen), kein durchgängiges Drahtseil, daher keine Selbstsicherung mit Klettersteigausrüstung möglich. Kletterkönnen sowie absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich.
Steinschlaghelm
Autobahn Kufstein - Innsbruck, Ausfahrt Kufstein Süd, Richtung St. Johann / Felbertauern, am Ortsende von Ellmau rechts Richtung Wochenbrunner Alm abbiegen, bei der Alm parken (Parkgebühr 5,00 Euro)
47.54128641, 12.31946379
Die Ackerlspitze und die Maukspitze bilden die zwei östlichsten Erhebungen am Wilden Kaiser. Die Aussicht von der Ackerlspitze, die im Kaisergebirge nur noch von der Ellmauer Halt übertroffen wird, ist scheinbar grenzenlos. Mit einer Überschreitung der Maukspitze, dem östlichsten Eckpfeiler im Wilden Kaiser, lässt sich die Besteigung zu einer abwechslungsreichen Rundtour ausweiten, die aber keinesfalls unterschätzt und nur bei besten äußeren Bedingungen unternommen werden sollte.
Von der Wochenbrunner Alm erreichen wir über
einen breiten Fahrweg in ca. 25 Minuten die Gaudeamushütte. An der
Hütte wählen wir den Pfad in Richtung Ackerlalm. Wir durchwandern
ein Waldstück und treffen auf eine weitere Abzweigung. Hier orientieren
wir uns nicht weiter in Richtung Ackerlalm, sondern biegen nach links in
den Wilden-Kaiser-Steig ein. Zuerst bewegen wir uns zügig an Höhe
gewinnend auf die imposanten Südwände des Kaisers zu. Der Weg
wendet sich nun nach rechts und wir folgen den Felswänden in östliche
Richtung. Anschließend geben wir auf diesem Steig wieder ein paar
Höhenmeter ab und erreichen nach insgesamt zwei Stunden Gehzeit das
Hochgrubachkar und den Einstieg zur Ackerlspitze.
Wir verlassen nun das Hochgrubachkar und steigen über einen steilen
Steig (Stellen I, teilweise ausgesetzt) zum Niedersessel, einem höhergelegenen
Kar empor. Sobald wir den Niedersessel erreichen befindet sich vor uns die
steile Wand, die überwunden werden muss, um vom Nieder- zum Hochsessel
zu gelangen. Rechter Hand sehen wir nun die sogenannte Rampe, die wir später
für den Abstieg von der Maukspitze nutzen werden. Der Abstieg über
die Maukspitze erspart uns das Abklettern der steilen Passage zwischen Hoch-
und Niedersessel.
Vor uns liegt die Schlüsselstelle der Tour. Wir müssen nun eine
ca. 20 Meter hohe fast senkrechte Wand (II, sehr ausgesetzt) überwinden.
Die Sicherungen sind an dieser Stelle spärlich, einige Haltegriffe
erleichtern den Aufstieg. Sobald wir die Steilstufe überwunden haben
ist das gröbste überstanden. Das Gelände wird nun wieder
etwas zahmer und ist kaum mehr ausgesetzt. Wir befinden uns nun in einer
Rinne und erreichen in leichter Kletterei (I) ein weiteres Kar, den sogenannten
Hochsessel. Vom Hochsessel steigen wir nun steil bis zur Abzweigung zwischen
Ackerl- und Maukspitze empor. Linker Hand erkennen wir nun den Gipfelaufbau
der Ackerlspitze. An der Abzweigung angekommen trennen uns noch 30 Minuten
vom Gipfelglück.
Wir wenden uns nach Links und steigen steil über Schrofen der Ackerlschneid,
dem Grat unterhalb des Gipfelaufbaus, entgegen. Am Grat wechseln wir auf
die Nordseite des Berges und können erstmals einen Tiefblick in die
Nordwand riskieren. Eine steile Rinne (I, am Ausstieg luftig) bringt uns
schließlich zum nicht allzu geräumigen Gipfel.
Der Blick schweift nun über die Chiemgauer Alpen, Loferer Steinberge, Hohen Tauern, Zillertaler Alpen und bis über das Inntal zu den Stubaier Alpen. Im Westen regieren der Treffauer, die Ellmauer Halt und die Goinger Halten das Panorama.
Nach einer ausgiebigen Gipfelrast verlassen wir die Ackerlspitze über
die steile Rinne, und steigen zu der Verzweigung zwischen Ackerl- und Maukspitze
ab. Nun wenden wir uns der Maukspitze, unserem nächsten Ziel zu. Über
Schrofen (Stellen I) und über eine kurze luftige Passage, die faszinierende
Tiefblicke ermöglicht, streben wir dem Gipfel entgegen. Zum Ende hin
durchsteigen wir eine Rinne, über die wir nach 1 1/4 Stunden nach Verlassen
der Ackerlspitze das Gipfelkreuz der Maukspitze erreichen.
Wir überschreiten die Maukspitze und erreichen nun die Rampe. Über Schrofen (Stellen I) steigen wir nun zügig in den Niedersessel ab, und treffen hier auf den Aufstiegsweg. Wir verlassen den Niedersessel über den teilweise ausgesetzten Steig (hier absolute Vorsicht beim Abstieg!), der uns zurück ins Hochgrubachkar bringt.
Über den Wilden-Kaiser-Steig wandern wir zurück zur Gaudeamushütte (oder auch "Gaudi-Hüttn" genannt), welche wir von der Maukspitze in 2 1/2 Stunden erreichen. In weiteren 20 Minuten schlendern wir zum Parkplatz bei der Wochenbrunner Alm hinunter.Gaudeamushütte (1267 m), DAV Main Spessart, Tel. +43 (0)5358/2262. Geöffnet von Mitte Mai bis Mitte Oktober.
| Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
|---|---|---|---|---|---|
| 1085 m | - 1263 m | + 0:25 | 0:25 | Gaudeamushütte | |
| 1263 m | - 1676 m | + 1:35 | 2:00 | Hochgrubachkar | |
| 1676 m | - 2329 m | + 2:15 | 4:15 | Ackerlspitze | |
| 2329 m | - 2231 m | + 1:15 | 5:30 | Maukspitze | |
| 2231 m | - 1676 m | + 1:10 | 6:40 | Hochgrubachkar | |
| 1676 m | - 1263 m | + 1:20 | 8:00 | Gaudeamushütte | |
| 1263 m | - 1085 m | + 0:20 | 8:20 | Wochenbrunner Alm | |