Parkplatz Hintergschwendt (845 m) - Rossboden (1304 m) - Gedererwand (1398 m) - Rossboden (1304 m) - Sultensattel (1402 m) - Schlechtenbergalm (1260 m) - Parkplatz Hintergschwendt (845 m)
Insgesamt anspruchsvolle Bergwanderung. Der Anstieg von Hintergschwendt über den Bildstock „Bei unserer Lieben Frau“ zum Rossboden ist mittelschwer und führt über breite Forstwege und kleine, oftmals steinige Pfade. Der Weiterweg vom Rossboden zum Gipfel ist zwar markiert, verlangt aber dennoch einen gewissen Orientierungssinn. Am Bergrücken gilt es einige Gegenanstiege und ein paar felsige Stufen und Spalten zu überwinden. Bei Schnee oder Eis ist die Tour nicht zu empfehlen. Für die Besteigung der Gedererwand sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig.
Autobahn München - Salzburg, Ausfahrt Frasdorf. Nach der Ausfahrt links Richtung Aschau und in Aschau am Kreisverkehr links Richtung Prien halten. Nach weiteren 2,7 Kilometern rechts Richtung Seiser Alm und Hintergschwendt abbiegen und der Bergstraße an der Seiser Alm vorbei aufwärts folgen. Am Abzweig vor Hintergschwendt links halten und am großen Wanderparkplatz das Auto abstellen (Parkgebühr 5 Euro, Stand 2025).
Hintergschwendt ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht zu erreichen. Bei einer Anreise mit der Bahn empfiehlt sich als Startpunkt Aschau im Chiemgau und der Aufstieg über die Maisalm.
47.78020301, 12.36149669
Trotz ihrer geringen Höhe ist die felsige Gedererwand, ein Vorposten der Kampenwand, eine eindrucksvolle Erscheinung. Besonders der imposante Zwölferturm, der auf ihrer Nordseite in den Himmel ragt, sorgt für alpines Flair. Über die Nordseite führt ein weder beschilderter noch gepflegter Steig zur Gedererwand hinauf. Beschildert ist hingegen der Anstiegsweg über den Rossboden, den wir im Folgenden vorstellen. Zunächst teilt man sich den Weg mit den Gipfelaspiranten, die es auf die Kampenwand hinaufzieht. Zwar markiert, aber an manchen Stellen nicht immer in eindeutiger Wegführung, geht es vom Rossboden in einem spannenden Auf und Ab zum Gipfelkreuz empor. Für die ruppigen Pfade an der Gedererwand sollte man trittsicher sein und über einen gewissen Orientierungssinn verfügen. Wer nicht über die gleiche Route vom Rossboden absteigen möchte, kann den Rückweg über den Sultensattel wählen. So kommt man noch an Einkehrmöglichkeiten vorbei und kann seine Tour um weitere Gipfelziele wie den Sulten und/oder die Kampenwand erweitern.
In Hintergschwendt (845 m) gehen wir zum oberen Parkplatz und folgen der breiten Forststraße in südlicher Richtung (Wegweiser „Geigelstein, Priener Hütte, Kampenwand“). Gut 5 Minuten nach dem Ende der öffentlichen Fahrmöglichkeit zweigt linker Hand ein schmaler Wanderweg ab. Wir schwenken linkshaltend in diesen ein und wandern über den steinigen Pfad entlang eines Bachgrabens zu einem Querweg. Nun wenden wir uns nach links und gelangen auf dem breiten Forstweg in einem Rechtsbogen zu einer Gabelung. Hier wählen wir den rechten Waldweg und stoßen kurz darauf wiederum auf einen Forstweg, in den wir rechtshalted einbiegen. Dann kommen wir zu einer Lichtung, an der nach links ein kleiner Weg abzweigt. Über diesen steigen wir durch ein Waldstück aufwärts und gelangen zurück zum Forstweg.
Nun wenden wir uns nach links und folgen dem breiten Weg zu einer Verzweigung mit einer Sitzbank. An dieser Stelle biegen wir rechts ab und kommen wenig später zu einem Querweg. Nun orientieren wir uns leicht nach rechts und folgen dem steinigen Waldweg (rot-weiße Markierungen) hinauf zum Bildstock „Bei unserer Lieben Frau“. Nach der Minitaturkapelle queren wir einen bewaldeten Hang. Der Untergrund wird schon bald deutlich felsiger. Wir queren einen abschüssigen Hang und erreichen in einem Linksbogen über eine wurzelige Rampe eine beschilderte Verzweigung. Hier biegen wir links ab (Wegweiser „Kampenwand über Steinlingalm“) und folgen einem Waldpfad in östlicher Richtung.
Nach einer Rechtskurve steuern wir auf eine Lichtung zu. Dort wendet sich unser Weg nach links und leitet uns in der Folgezeit in Kehren bergauf. Nach einigen Serpentinen kommen wir zu einem Übertritt und verlassen im Anschluss den Bergwald. Wir folgen dem Waldrand hinauf zum Rossboden (1304 m) und wenden uns am Sattel schräg nach links (Wegweiser „Gedererwand“). In nordöstlicher Richung steuern wir über einen Wiesenpfad auf ein Waldstück zu. Im Wald schlüpfen wir an einem Durchlass durch den Weidezaun. Im Anschluss folgen wir dem Pfad durch den Wald bergauf. Das Gelände wird schrofiger und wir erreichen den Bergrücken. Von der Anhöhe genießen wir einen ersten Blick auf den Zwölferturm.
Nach einem kurzen Flachstück leitet uns der Pfad auf der rechten Seite des Kammverlaufs bergab. In der Senke steigen wir über Felsspalten, die sich im Boden auftun. Aus der Einschartung wandern wir steil auf einem guten Pfad zu einem Felsköpferl hinauf. Wir gehen an seiner rechten Seite vorbei und queren im Anschluss einen schrofigen Hang. Dann verlieren wir einige Höhenmeter und steigen auf dem felsigen Weg in die nächste Senke hinunter. Nun durchstreifen wir ein Waldstück und nehmen den nächsten Gegenanstieg in Angriff. Über schrofendurchsetzte Latschengassen steigen wir steil dem Gipfel entgegen. Kurz vor dem höchsten Punkt überwinden wir linkshaltend einen Felsspalt und stehen im Anschluss am großen Holzkreuz der Gedererwand (1398 m).
Auf dem Hinweg kehren wir von der Gedererwand mit mehreren Gegenanstiegen zum Rossboden (1304 m) zurück. Für den Rückweg über den Sultensattel wenden wir uns nach links und queren den Sulten an der Ostflanke. An seinem südöstlichen Ausläufer wendet sich der Pfad in einer Rechtskurve auf die Südseite des Berges. In westlicher Richtung verlieren wir im Anschluss ein paar Höhenmeter und gehen in einem Gegenastieg zum Sultensattel (1402 m) empor. Vom Sattel könnte man nun rechtshaltend in den Gipfelweg zum Sulten (1467 m) einbiegen und innerhalb von 15 Minuten zum Holzkreuz hinauf wandern. Wer dem breiten Fahrweg nach links folgt, erreicht nach 10 Minuten die Steinlingalm (1467 m). Von der Steinlingalm sind es weitere 45 Minuten Anstiegszeit über die Kaisersäle zum Ostgipfel der Kampenwand (1664 m).
Für den direkten Rückweg nach Hintergschwendt überschreiten wir den Sultensattel in westlicher Richtung (Wegweiser „Aschau über Schlechtenbergalm“) und folgen der breiten Fahrstraße bergab. Nach einem Waldstück erblicken wir unter uns die Schlechtenbergalm und die Gorialm. Nach einer Rechts- und einer Linkskehre erreichen wir kurz vor der Schelchtenbergalm (1260 m) einen Abzweig. Hier wenden wir uns scharf nach rechts, passieren ein Marterl und queren die Westflanke des Sulten. Nach zwei Bachgräben wendet sich der Pfad an einem Übertritt nach Osten. Nach einem weiteren Quergang entlang der Sulten-Nordseite tauchen wir in schattigen Bergwald ein und treffen dort später wieder auf unseren Aufstiegweg. Ab hier folgen wir der uns bekannten Route hinunter zum Wanderparkplatz.
| Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
|---|---|---|---|---|---|
| 845 m | - 1304 m | + 1:20 | 1:20 | Rossboden | |
| 1304 m | - 1398 m | + 0:40 | 2:00 | Gedererwand | |
| 1398 m | - 1304 m | + 0:35 | 2:35 | Rossboden | |
| 1304 m | - 1402 m | + 0:25 | 3:00 | Sultensattel | |
| 1402 m | - 1260 m | + 0:20 | 3:20 | Schlechtenbergalm | |
| 1260 m | - 845 m | + 1:10 | 4:30 | Hintergschwendt | |