39.820367, 2.884197 (in Google Maps öffnen)
Mallorca hat viele Gesichter und lockt so ganz unterschiedliche Charaktere auf die Mittelmeerinsel. Neben dem bekannten Nachtleben in Palma, den unzähligen Stränden, aber auch einsamen Buchten, gehören die Berge in der Serra de Tramuntana zu den Highlights der Insel. Der höchsten alleinstehenden Gipfel, den man als Tourist erklimmen kann, ist der Puig de Massanello mit 1364 Metern Höhe. Höher geht es nur auf dem Südwestgipfel des Puig de Major, der Penyal des Migdia (Mittagsspitze) mit 1401 Metern Höhe. Der Gipfel des höchsten Berges Mallorcas ist aber leider Sperrgebiet. Ein Zutritt ist dem spanischen und US-amerikanischen Militär vorbehalten.
Aufstieg: Wir starten unserer Tour am südwestlichen Rand des Parkplatzes, rechts des Restaurants Sa Font Cuberta. Dahinter befindet sich auch eine Quelle, an der die Wasserflaschen nochmal aufgefüllt werden können. Nachdem wir ein Gatter über eine Leiter überwunden haben führt uns der teilweise mit groben Steinen gepflasterte Weg, vorbei an Terrassen und Olivenbäumen, mal schattig mal sonnig, in knapp 30 Minuten bis zur Staatsstraße Ma-10, die wir überqueren.
Der Weg wird nun unmerklich steiler, bis wir nach einer weiteren halben Stunde eine Abzweigung erreichen, an der wir uns links bergauf halten. Der nun wieder gepflasterte breite Weg schlängelt sich in zahlreichen Serpentinen den Berg hinauf, bis wir eine Art Hochplateau erreichen. Hier machen wir einen kurzen Abstecher zu einem wiederaufgebauten Schneehaus (mallorquinisch Cases de Neu), welche früher für die Einlagerung von Schnee und zur Herstellung von Eis genutzt wurden. Nachdem wir den historischen Kühlschrank ausgiebig besichtigt haben, geht es das kurze Stück zum Weg GR 221 zurück.
Wir steigen weiter auf und halten östlich auf den Sa Mola zu, einen 1159 Meter hohen Nebengipfel im Massanella Massiv. Bevor wir diesen jedoch erreichen, biegen wir rechts ab und umrunden zur Hälfte den 1195 Meter hohen Puig Galileu. Von zahlreichen Ziegen beobachtet entdecken wir weitere verfallene Schneehäuser. Schon von weitem zeichnet sich ab, dass wir von dem vor uns liegenden Sattel (Col del Telégraf) einen schönen Blick auf dem im Westen liegenden 1447 Meter hohen Puig Major mit seiner Radarkuppel haben werden. Wir genießen kurz die Aussicht vom Sattel und setzen für 20 Minuten die Wanderung auf dem Weg GR 221 fort, bis wir auf eine steinerne Mauer stoßen. Hier müssen wir uns entscheiden, ob wir die kurze Variante mit Klettereinlage durch die Felsen oberhalb der Mauer wählen oder weiter den Wanderweg gehen.
Wir entscheiden uns für die kurze Kletterei an der Westwand unterhalb des Gipfels. Wer den Wanderweg wählt, umrundet die über uns liegende Wand und erreicht von Süden aus, auf einem Steig, der über mehrere Felsstufen führt, ebenfalls den Gipfel. Wir folgen der Mauer bis an den Fuß der Wand. Während wir rechts der Mauer mit der Kletterei beginnen, werden wir skeptisch von einem Schaf beobachtet. Meist ist das Gelände einfach, ein kurzer Abschnitt am Anfang ist jedoch etwas anspruchsvoller. Dort gilt es kurzzeitig Kletterstellen im Bereich II der UIAA-Skala zu überwinden. Danach halten wir uns auf einem Band nach rechts (Nach Steinmänchen Ausschau halten!). Weitere Schwierigkeiten stellen sich uns nicht mehr in den Weg und wenig später haben wir die Wand überwunden und erreichen nach ein paar Metern den Gipfel des Puig de Massanella.
Vom Gipfel hat man eine herrliche Aussicht über einen Großteil der Insel. Im Westen thront majestätisch der höchste Berg der Insel, der Puig Major. Schön kann man auch das Meer und zahlreiche andere Gipfel der Serra de Tramuntana sehen. Im Osten reicht die Sicht weit in die Ebenen der Insel hinein. Interessant ist auch ein etwas 5 Meter tiefes Loch, unmittelbar im Gipfelbereich. Für die Kletterer lohnt auch der Abstecher zu dem etwa 500 Meter entfernten Südgipfel, über den der Wanderweg im Aufstieg führt und von dem man einen tollen Blick auf die Stauseen im Tal hat.
Abstieg: Vom Gipfel aus halten wir uns östlich und steigen durch das felsige Gelände auf einem sporadisch markierten Pfad zu dem flacher werdenden Ausläufer des Massivs ab. Sobald der flachere Teil erreicht ist geht es an einem markanten Felsen vorbei und wir erreichen im steilen, teils wenig markierten Gelände den Waldrand. Ein paar Höhenmeter später wird der Pfad deutlicher und wir treffen auf einen besser ausgebauten Wanderweg. Diesem folgen wir bergab bis zu einer Lichtung, an der wir uns links halten.
Auf der nun breiten Forststraße wandern wir weiter rechts an der Finca "Coma Freda" vorbei. Auf dem weiteren Weg zur Staatsstraße Ma-10 kommen wir an einem kleinen Häuschen vorbei, an dem, falls besetzt, eine kleine Gebühr fällig wird, die dazu verwendet wird die Wanderwege in der Gegend zu erhalten. Links auf der Ma-10 geht es über den "Coll de sa Batala" bis zur Abzweigung nach Lluc. Dort überqueren wir die Straße und spazieren die obere kleine Straße zurück zum Parkplatz des Klosters Lluc.
Unterwegs keine. Am Ausgangspunkt befindet sich das Kloster Lluc mit Übernachtungsmöglichkeiten.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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500 m | - 1120 m | + 2:30 | 2:30 | Col del Telégraf | |
1120 m | - 1364 m | + 1:00 | 3:30 | Puig de Massanella | |
1364 m | - 678 m | + 2:30 | 5:00 | Coll de sa Batala | |
678 m | - 500 m | + 0:30 | 5:30 | Parkplatz Kloster Lluc |