Leichte, weitgehend ebene, knapp 5 Kilometer lange Wanderung. Der Weg südseitig führt über eine gewalzte Straße, auf der auch gut Kinder mit dem Schlitten gezogen werden können. Wer den Abstecher zum Heldenkreuz nicht macht, kommt komplett auf der Straße bis zur Hütte. Auf dem Weg zum Heldenkreuz und auf der Nordseite des Obersees können ja nach Schneelage Schneeschuhe Sinn machen.
Von Kufstein kommend über Ellmau und Kitzbühel nach Mittersill fahren. Weiter auf der Felbertauern-Straße über Matrei in Osttirol nach Huben fahren. Dort rechts in das Defereggental einbiegen und dem Straßenverlauf über Hopfgarten und Sankt Jakob in Defereggen zur Passhöhe etwa 35 Kilometer folgen. Kurz nach der Stalleralm befindet sich auf der linken Seite ein großer Parkplatz.
46.898167, 12.219651 (in Google Maps öffnen)
Da im Winter der Übergang zwischen Osttirol und Südtirol gesperrt ist, kehrt Ruhe am malerisch gelegenen Staller Sattel und am Obersee ein. Nur Wanderer, Langläufer, Skitouren- und Schneeschuhgeher trifft man dann auf den Uferwegen und den herrlichen Aussichtspunkten. Wir haben auf dieser kleinen Wanderung den See umrundet, insgesamt 3 Gipfelkreuze besucht und uns den Buchweizenkuchen in der Oberseehütte schmecken lassen. Falls man die Runde noch ein wenig ausdehnen möchte, kann man sich dort Schlitten ausleihen und rasant auf der Südtiroler Seite zum Antholzer See hinunter rodeln.
Ein paar Meter hinter dem großen Parkplatz an der Stalleralm ist die L25 im Winter für den Verkehr gesperrt. Da wo ansonsten Motorradfahrer ihren Spaß haben, marschieren wir nun auf der gut mit Schnee bedeckten und gewalzten Straße nach Südosten Richtung Obersee. Vor uns türmt sich die Rote Wand und die Innerrodelkunke auf. Der Blick zurück ins Defereggental fällt auf den Hutner und die Seespitze. Bequem marschieren wir rund 500 m auf der Straße, bevor vor uns auf einer kleinen Anhöhe ein Kreuz auffällt.
In einer Rechtkurve der Straße zweigt nach links ein kleiner Pfad ab. Spontan entschließen wir uns dem Kreuz einen Besuch abzustatten und stapfen durch den tiefen Schnee weiter geradeaus. Über einen Abzweig nach rechts gelangen wir schnell zu dem hölzernen Kreuz. Noch wissen wir nicht, dass wir auf dem Gipfel des Straubenbichl stehen, der gerademal 7 m höher wie die Wasseroberfläche des Obersees liegt. Der See im Westen präsentiert sich als riesige, schneebedeckte Ebene vor uns. Das erste Gipfelkreuz haben wir also schon erreicht, weitere werden folgen.
Kurz marschieren wir auf dem Pfad zurück und erreichen nach Minuten erneut im Südwesten die breite Fahrstraße. Am Südufer wandern wir nun am Obersee entlang und bestaunen die felsigen Gipfel und Zacken der umliegenden Berge. Im Westen, auf der gegenüberliegenden Seeseite, unterhalb vom Wildgall, können wir auch schon die Oberseehütte erkennen. Wenig später zweigt nach rechts eine Straße direkt zur Hütte ab. Noch können wir aber widerstehen und unseren Hunger zügeln. Wir marschieren über einen kleinen Anstieg, der von zahlreichen Kindern als Rodelbahn genutzt wird, hinauf zum Staller Sattel.
Hier befindet sich die Grenze nach Italien, genauer gesagt nach Südtirol. Links nach Südosten blicken wir in die Halsscharte, durch die die Skitour auf den Hinterbergkofel führt. Das kleine Restaurant "Hexenschenke" befindet sich im Winterschlaf, aber ein Stück dahinter können wir wenige Meter zu unserem zweiten Gipfelkreuz aufsteigen. Auch auf der Südtiroler Seite ist die Straße gesperrt und wird gerne als Rodelbahn genutzt. Wer sich in der nahen Oberseehütte einen Schlitten besorgt, kann den ganzen Pass hinunter bis zum bereits sichtbaren Antholzer See fahren. Wir verzichten heute auf dieses Vergnügen und setzen, leicht ansteigend, auf einem Abzweig nach Norden unseren Weg fort.
Schnell haben wir auf dem breiten Weg ein altes, vormals vermutlich militärisch genutztes Gebäude erreicht. Wir werfen noch einmal einen Blick nach Westen auf den Antholzer See, bevor wir auf einem nun kleineren Pfad wieder Richtung Osten marschieren. Schon nach Minuten haben wir unser drittes Kreuz entdeckt. Auf einer kleinen Anhöhe links von uns, befindet sich, genau auf der Grenze, das Heldenkreuz. Wir gönnen uns eine kleine Pause und genießen nochmal den Blick Richtung Südtirol. Die eigentliche Rast genießen wir aber in der Oberseehütte, die wir schnell über den Weg erreicht haben, der sich vom Kreuz nach Nordosten fortsetzt.
In der Oberseehütte lassen wir uns eine Brotzeit und einen Kuchen schmecken, bevor es gestärkt am Nordufer des Obersees wieder zurück Richtung Parkplatz geht. Hier erfahren wir auch, dass unser erstes Gipfelkreuz den Straubenbichl schmückt. Unschwer führt uns der Weg anschließend direkt am See entlang. Am Westufer hat man die Gelegenheit über eine Brücke wieder zurück zur Fahrstraße zu gelangen, wir ziehen es aber vor, auf dem kleinen Pfad zu bleiben, der "Stalleralm" markiert ist.
Der Weg ist gut ausgetreten und wir kommen gut voran. An anderen Tagen machen hier sicherlich Schneeschuhe Sinn. Wir genießen die Nachmittagssonne, die sich im Westen hinter der Roten Wand ein Spiel mit den Wolken gönnt. Durch eine malerische Winterlandschaft erreichen wir wieder den Parkplatz, an dem wir unsere kleine, aber feine Tour begonnen haben.
Alpengasthaus Obersee (2020 m), Tel. +43 (0) 680 118 29 71. Im Winter geöffnet von Mitte Dezember bis Mitte April. Montag Ruhetag.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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1970 m | - 2020 m | + 0:15 | 0:15 | Kreuz über dem See | |
2020 m | - 2052 m | + 0:30 | 0:45 | Passo di Stalle - Staller Sattel | |
2052 m | - 2045 m | + 0:10 | 0:55 | Heldenkreuz | |
2045 m | - 2020 m | + 0:05 | 1:00 | Oberseehütte | |
2020 m | - 1970 m | + 0:30 | 1:30 | Parkplatz Staller Alm |