Innergschlöß (1689 m) - Alte Prager Hütte (2489 m) - Neue Prager Hütte (2796 m) - Großvenediger (3666 m)
Technisch einfache Hochtour über einen spaltenreichen Gletscher, Seilpartner notwendig, Spaltensturzgefahr! Der scharfe Grat zum Gipfelkreuz erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Komplette Gletscherausrüstung
Inntalautobahn (Innsbruck - München), Ausfahrt Kufstein Nord, immer Richtung Felbertauern, durch Kitzbühel hindurch und über den Pass Thurn, nach dem Tauerntunnel rechts zum Matreier Tauernhaus abbiegen, hier parken (gebührenpflichtig). Von hier nach Innergschlöß mit dem Taxi, alternativ zu Fuß (ca. 1 Stunde).
47.11822933, 12.49852671
Von Innergschlöß wandern
wir zuerst über einen breiten Fahrweg der Gletscherwelt des Venedigers
entgegen. Nach kurzer Zeit verlassen wir die breite und bequeme Fahrbahn,
und gewinnen über einen steilen Pfad, der sich einen Grashang emporschlängelt,
die ersten Höhenmetern. Nach ca. 3 Stunden erreichen wir so die Alte
Prager Hütte. Die 1872 erbaute altehrwürdige Hütte hat 2009 ihren Betrieb eingestellt. Seit 2019 wird sie als Museum betrieben. Geöffnet ist das Museum von von Mitte Juni bis Mitte September.
Unter uns liegt nun der Ausläufer des Schlatenkees. Die Schuttmoräne
vermittelt einen Eindruck, wie hoch der Gletscherstand vor Jahren noch gewesen
sein muss. In einer weiteren Stunde erreichen wir die fast schon luxoriöse
Neue Prager Hütte, die Übernachtungsmöglichkeiten
bietet. Von der Hütte erblickt man den schneebedeckten Gupf des Kleinvenedigers.
Von der Hütte steigen wir zuerst über
Schutt und Platten einige Höhenmeter ab, bevor über einen steileren
Hang und über Schneefelder den Anseilplatz auf knapp 3000 m erreichen.
Der Wechsel auf den Gletscher ist hier unproblematisch, allerdings befinden
wir uns sofort in sehr spaltenreichem Gelände. Nach einem steileren
Stück lehnt sich der Gletscher wieder etwas zurück, beim nächsten
Aufschwung gilt es einige große Spalten weiträumig zu umgehen.
Nun erkennen wir erstmals den Gipfel des Großvenedigers. Über
das nun relativ flache Schlatenkees streben wir dem Gipfel entgegen, bevor
wir über die Ostflanke den Gipfelgrat und den südlichen Vorgipfel
des Venedigers erreichen.
Nun trennen uns nur noch wenige Meter vom Gipfelkreuz. Um dieses zu erreichen
muss man allerdings dem nun immer schärfer werdenenden Grat weiterfolgen,
der an seiner engsten Stelle halsbrecherisch in zwei steil abfallende Eiswände
mündet. Alles in allem ist die Tour auf den Großvenediger eine eher leichte
Hochtour, allerdings sollte der teilweise spaltenreiche Gletscher keinesfalls
unterschätzt werden. Der Verbindungsgrat zum Gipfelkreuz erfordert
absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Wie Aufstieg.
Als alternativen Aufstieg haben wir den Großvenediger auch als Skitour aus dem Obersulzbachtal beschrieben: Großvenediger als Skitour
Neue Prager Hütte (2796 m), DAV Oberland, Tel. +43 (0) 664 6304186. Geöffnet von Mitte März bis Mitte April und von Mitte Juni bis Mitte September.
| Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
|---|---|---|---|---|---|
| 1689 m | - 2489 m | + 3:00 | 3:00 | Alte Prager Hütte | |
| 2489 m | - 2798 m | + 1:00 | 4:00 | Neue Prager Hütte | |
| 2798 m | - 3666 m | + 3:30 | 7:30 | Großvenediger | |
| 3666 m | - 2798 m | + 2:30 | 10:00 | Neue Prager Hütte | |
| 2798 m | - 1689 m | + 3:00 | 13:00 | Innergschlöß | |