Im Pitschenbergtal, einem Hochtal im westlichen Tennengebirge, liegt am Windischriedel das Leopold-Happisch-Haus. Die Hütte gehört den Naturfreunden Salzburg und wird in einem Selbstbewirtschaftungskonzept betrieben. Statt eines Hüttenwirtes und eines Personals gibt es einen ehrenamtlichen Hüttendienst, der das Schutzhaus betreut und den Besuchern mit Rat und Tat zur Seite steht. Die Übernachtungsgäste sind gemeinschaftlich für den Hüttenbetrieb verantwortlich und übernehmen kleinere Tätigkeiten wie Kochen, den Abwasch oder die Reinigung der Hütte. In der Vorratskammer des Hauses gibt es ein kleineres Angebot an kostenpflichtigen Getränken und Lebensmitteln. Es können aber auch die eigens mitgebrachten Speisen und Getränke konsumiert werden. Utensilien für die Zubereitung von Abendessen und Frühstück finden sich in der modernen Küche. Neben Geschirr, Töpfen und diversen Kochgeräten finden sich auch ein Holzofen, eine Geschirrspülmaschine sowie eine Kaffeemaschine und ein Wasserkocher.
Eine Nächtigung ist nur mit vorheriger Reservierung der Schlafplätze möglich. Diese geschieht ausschließlich über die Webseite des Schutzhauses (zur Online-Reservierung). Die Bezahlung der Übernachtung sowie der konsumierten Lebensmittel und Getränke erfolgt dann vor Ort in der Hütte. Insgesamt stehen 40 Schlafplätze in 2- bis 5-Bett-Zimmern zur Verfügung. Im Winterraum gibt es weitere 10 Lagerplätze und im Notraum 4 zusätzliche Betten. Zur kalten Jahreszeit kann der Winterraum nur gegen Voranmeldung und eigener Schlüsselabholung genutzt werden. Der Notraum, der nur für alpine Notsituationen vorgesehen ist, ist ganzjährig frei zugänglich.
Die Zustiege zum Leopold-Happisch-Haus sind allesamt lang und verlangen eine gute Kondition. Der Normalweg beginnt am Gasthof Stegenwald im Salzachtal. Über die ehemaligen Grünwaldalm und die Ofenrinne gelangt man von dort innerhalb von 5 Stunden zur Hütte. Ein zwar kürzerer, aber deutlich anspruchsvollerer Weg, führt vom Dr.-Friedrich-Oedl-Haus an der Bergstation der Eisriesenwelt zum Leopold-Happisch-Haus. Dieser Zustieg über den Hochkogelsteig ist steinschlaggefährdet, an mehreren Stellen ausgesetzt, teilweise drahtseilgesichert und erfordert unbedingt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Ab der Bergstation muss man mit einer Gehzeit von 3 Stunden rechnen. Ohne Nutzung der Seilbahn verlängert sich der Aufstieg um weitere 1 ½ Stunden.
Gipfelziele rund um die Hütte sind der Tiroler Kogel (2324 m) und der Wieselstein (2315 m). Bis zum Tiroler Kogel dauert der Anstieg 1 ½ Stunden, bis zum Wieselstein sind etwa 2 Stunden Gehzeit einzuplanen. Die durchgehend markierte Route zum Tiroler Kogel wartet mit drahtseilgesicherten Kletterstellen auf und verlangt den schwindelfreien und trittsicheren Geher. Der Mittlere Wieselstein wird auf einer ebenfalls markierten Route über karstiges Terrain und im Schrofengelände erreicht. Zum Raucheck (2430 m), dem höchsten Berg im Tennengebirge, gelangt man vom Leopold-Happisch-Haus über den Lehnenden Stein in 3 Stunden. Auch diese Route ist teilweise gesicherte Route und erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Autobahn München - Salzburg und nach der Landesgrenze weiter über die Tauernautbahn A 10 Richtung Villach zur Ausfahrt Pass Lueg. Nach der Ausfahrt am Kreisverkehr rechts in die B159 einbiegen und dieser zu den Parkplätzen am Gasthof Stegenwald folgen.
Der Gasthof Stegenwald ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schlecht erreichbar. Bei einer Anreise mit Bus und Bahn bietet sich der anspruchsvolle Zustieg von der Eisriesenwelt an. Für diese steinschlaggefährdete, teils ausgesetzte und abschnittsweise drahtseilgesicherte Route sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig. Der Ausgangspunkt lässt sich vom Bahnhof Werfen (Fahrplan und Buchung) mit dem Busshuttle der Eisenriesenwelt erreichen.
Vom Gasthaus Stegenwald im Salzachtal über die ehemalige Grünwaldalm und die Ofenrinne in 5 Stunden (1430 Höhenmeter), alternativ von der Bergstation der Seilbahn Eisriesenwelt beim Dr.-Friedrich-Oedl-Haus über den Hochkogelsteig und das Hochkogeltief in 3 Stunden (760 Höhenmeter, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt erforderlich).
Wir verlassen den Parkplatz beim Gasthaus Stegenwald in östlicher Richtung und unterqueren die Tauernautobahn. Nach der Unterführung wenden wir uns nach rechts und wandern steil empor zur ehemaligen Grünwaldalm. Von der Alm geht weiter über das schottrige der Terrain der Ofenrinne ins Hochtal des Pitschenbergtals. Dort halten wir uns an einem Abzweig rechts, wandern in südlicher Richtung an einem Bergsee vorbei und erreichen nach 5 Stunden Gehzeit den Windischriedel mit dem Leopold-Happisch-Haus.