47.718856, 12.873792 (in Google Maps öffnen)
Aufstieg: An der Bushaltestelle halten wir uns von Bad Reichenhall kommend rechts. Über eine leicht ansteigende Teerstraße passieren das Sozialtherapeutisches Zentrum Hallthurm und folgen anschließend einem Pfad zum ausgeschilderten Parkplatz "Schlafende Hexe". Hier treffen wir auf die Autofahrer, die hier eine Parkmöglichkeit haben. Gemeinsam geht es weiter zur Steinernen Agnes, unserem ersten Etappenziel. Der Weg führt uns noch gute 5 Minuten über die Forststraße nach Norden, bevor wir westlich nach rechts auf einen Pfad (Nr. 469) zum Rotofensattel abzweigen. Von weiter weg betrachtet wirkt der Sattel zusammen mit dem Hinteren, Mittleren und Vorderen Rotofen wie eine liegende Frau. Deswegen wird dieser Teil des Lattengebirges auch "Schlafende Hexe" genannt. Andere sehen eher die Nase des Grafen von Montgelas in dem markanten Felsgipfel. Von dem durch Wald verlaufenden Weg aus entdecken wir nicht weit entfernt ein Reh beim Grasen. Auch wenn die Aussicht auf dieser Etappe noch etwas eingeschränkt ist, können wir ab und zu einen Blick auf den Untersberg und etwas später auf Bayerisch Gmain werfen.
Nachdem wir den Rotofensattel erreicht haben müssen wir zunächst wieder ein paar Höhenmeter absteigen. Der Blick nach Süden reicht bis zum Nationalpark Berchtesgaden. Wenn nicht gerade Wolken die Sicht verdecken, sind Gipfel wie etwa das Hohe Brett, der Hoher Göll oder der Jenner zu sehen. Heute zeigt sich immerhin der höchste Punkt des Untersberg mit dem Berchtesgadener Hochthron . Vom Rotofensattel aus benötigen wir etwa 45 Minuten bis wir auf dem nun nur wenig ansteigenden Weg die Steinerne Agnes erreichen.
Die Steinerne Agnes stellt das Wahrzeichen des Lattengebirges dar. Ob die fromme Sennerin vorab über die Art Ihrer Errettung vor dem Teufel, nämlich zu Stein zu werden, in Kenntnis gesetzt wurde, bleibt unbeantwortet. Zumindest hat sie einen schönen Blick auf den Watzmann. Der Sage nach ereilte König Watzmann und seiner Familie ja ein ähnliches Schicksal. In dieser Sage war das "Zu-Stein-werden" allerdings als Strafe gedacht. Um in der bizarren Felsformation eine wunderschöne Frau erkennen zu können braucht man etwas Fantasie. Steigt man hinter dem Naturdenkmal etwas höher auf, werden die Strukturen etwas deutlicher. Ähnlichkeiten mit Yoda aus Star Wars sind wohl eher zufällig. In jedem Fall handelt es sich bei der Steinernen Agnes um einen sehr beeindruckenden Felsen aus Ramsaudolomit. Das Bayerischen Umweltministerium hat die Steinerne Agnes offiziell mit dem Gütesiegel "Bayerns schönste Geotope" ausgezeichnet.
Kurz vor dem Gipfel zweigen wir nochmal rechts auf den Weg 479 ab. Durch die Latschen erreichen wir 10 Minuten später unser für heute erstes Gipfelkreuz. Die Sicht auf Bayerisch Gmain und Berchtesgaden ist fantastisch. Auch das nächste Ziel der nahe Karkopf und der Weg dorthin sind gut zu sehen. Im Süden halten sich an diesem Tag die Wolken, so dass uns der Blick auf Watzmann, Großer Hundstod und Hochkalter weiterhin verwehrt bleibt. Wir lassen uns nicht entmutigen und wandern gemütlich den Weg bis zum Abzweig zurück. Wieder auf dem Weg 477 halten wir uns südlich und erreichen 30 Minuten später den Karkopf, den höchsten Punkt der heutigen Tour.
Auch der Karkopf bietet einen aussichtsreichen Rundumblick. Im Westen ist hinter dem nahen Schreck, das Sonntagshorn zu sehen. Der Hohe Dachstein und die Gipfel des Steinernen Meeres bleiben hinter dicken Wolken versteckt. Wir ziehen weiter und passieren auf der südlichen Seite den Schreck (1725 m). Nur wenige Minuten später stehen wir auf dem Hochschlegel (1688 m) und gönnen uns einen Blick über die steil abfallenden Nordwände des Lattengebirges. Bad Reichenhall, Piding, Freilassing und der westliche Teil Salzburgs lassen sich gut in der nach Norden weitläufig auslaufenden Ebene erkennen. Der Weg weiter zum Predigtstuhl führt uns über die Schlegelmulde. Anspruchsvoll ist der kleine Ab- und anschließende Aufstieg sicher nicht. Trotzdem verlängert sich an dieser Stelle für viele die Tour, da nur wirklich hartgesottene ohne Pause an der sonnigen Terrasse der urigen Alm vorbeigehen können.
Auch wir gönnen uns eine kleine Pause und folgen dann rechts dem mit Alpinpfad ausgeschilderten Weg auf den Gipfel des Predigtstuhls. Auf dem Gipfel stehen einige Bänke und Tische und bieten Gelegenheit Brotzeit im Freien zu machen. Im Osten lässt sich schön unserer bisherige Wegverlauf verfolgen. Das eigentliche Gipfelkreuz befindet sich etwas weiter in Richtung Westen. Von dort hat man vor allem auf den Hochstaufen eine herrliche Sicht.
Abstieg: Wir verlassen den Predigtstuhl und stehen etwa 10 Minuten später vor der Gipfelstation der Predigtstuhlbahn. Heute lassen wir diese jedoch links liegen und steigen über den Weg 478 zum Waxriessteig ab. Zunächst führt der Weg durch den Wald. Zwischen den Bäumen können wir weit in das Saalachtal blicken. Wir kommen an einer kleinen Hütte und wenig später an der Talstation eines Skiliftes vorbei. Dort führt uns der Weg etwa 150 Meter über eine Forststraße, bevor der eigentliche Steig beginnt. Dieser beeindruckt immer wieder mit herrlichen Aussichtpunkten auf den Saalachsee und Bad Reichenhall. Nachdem wir den See erreicht haben, zieht sich der Weg neben der Straße noch etwas dahin. Wenn man das Stauwehr erreicht hat, ist es etwa noch einen Kilometer weit bis zum Bahnhof Bad Reichenhall Kirchberg. Dort angekommen spüren wir zwar deutlich unsere Beine, warten aber trotzdem gut gelaunt auf den Zug, bzw. das Taxi, das die Autofahrer zum Ausgangspunkt zurückbringt.
Almhütte Schlegelmulde (1520 m), Tel. +49(0)8651/9685-14. Täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.
Höhe | Gehzeit | Gesamt | Ziel | ||
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715 m | - 617 m | + 0:15 | 0:15 | Parkplatz Schlafende Hexe |
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617 m | - 1300 m | + 2:00 | 2:15 | Steinerne Agnes |
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1300 m | - 1680 m | + 1:30 | 3:45 | Dreisesselberg |
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1680 m | - 1738 m | + 0:30 | 4:15 | Karkopf |
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1738 m | - 1688 m | + 0:30 | 4:45 | Hochschlegel |
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1688 m | - 1530 m | + 0:30 | 5:15 | Schlegelmulde |
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1530 m | - 1613 m | + 0:15 | 5:30 | Predigtstuhl |
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1613 m | - 473 m | + 2:00 | 7:30 | Bahnhof Bad Reichenhall Kirchberg |