Schweiz Appenzeller Alpen

Säntis (2502 m) über den Lisengrat

Charakter A

Tourdaten:

Aufstieg Aufstieg:  5:30 Stunden
Abstieg Abstieg:  3:45 Stunden
Höhenmeter 1650 Höhenmeter
Strecke 20,5 Kilometer

Wasserauen (868 m) - Seealpsee (1143 m) - Meglisalp (1517 m) - Rotsteinpass (2124 m) - Lisengrat - Säntis (2502 m) - Berggasthaus Mesmer (1613 m) - Seealpsee (1143 m) - Wasserauen (868 m)

Charakter: Beim Zustieg von Wasserauen über den Seealpsee und die Meglisalp zum Rotsteinpass handelt es sich um eine mittelschwere Bergwanderung mit einigen luftigen Stellen, die Schwindelfreiheit verlangen. Der Lisengrat zwischen dem Rotsteinpass und dem Säntis ist bestens mit Drahtseilen gesichert und ist mit einem leichten Klettersteig vergleichbar (A), der allerdings sehr ausgesetzte Passagen und Querungen bereithält. Hier ist absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig. Bei Schneelage oder Vereisung ist der Lisengrat gefährlich! Der Abstieg vom Säntis über das Berggasthaus Mesmer hat wieder Wandercharakter, verlangt aber Trittsicherheit.

Anfahrt: Autobahn München - Lindau - Bregenz und weiter durch den Pfändertunnel bis zur Ausfahrt Altach und Richtung Kriessern/Altstätten fahren. Über Altstätten, Gais und Appenzell nach Wasserauen fahren und dort das Auto abstellen.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Mit der Appenzeller Bahn von Gossau, St. Gallen oder Altstätten über Appenzell nach Wasserauen (Fahrplan und Buchung).

Geo-Koordinaten des Ausgangspunkts:

47.284252, 9.426924 (in Google Maps öffnen)

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Trotz seiner geringen Höhe von gut 2500 Metern hält der Säntis, der höchste Gipfel im Alpstein, einige Superlative bereit. Als höchster Berg der Appenzeller Alpen und dominierende Gestalt über dem Bodensee lässt er in puncto Eigenständigkeit solch prominente Alpengipfel wie den Ortler und den Gran Paradiso hinter sich. Ohne körperliche Anstrengung und Schweißvergießen ist der Säntis von der Schwägalp bequem mit der Seilbahn zu erreichen. Doch es wäre eine absolute Verschwendung diesen Kalksteinblock mit technischen Hilfsmitteln zu erklimmen und die Reize des Alpsteins links liegen zu lassen. Der kürzeste Anstieg führt von der Schwägalp über Tierwies und die Himmelsleiter zum Gipfel. Ein etwas längerer aber ungemein intensiver Weg leitet von Wasserauen über den Rotsteinpass und den Lisengrat zum Säntis. Eine herrliche Runde, die unterschiedliches Terrain und unzählige landschaftilche Eindrücke bietet.

Über einen breiten Fahrweg, ... Aufstieg: Wir verlassen den Parkplatz in Wasserauen und spazieren über die Teerstraße Richtung Seealpsee. Bei der ersten Verzweigung wählen wir den rechten und direkten Weg zum See. Zum Beginn ist die Fahrstraße noch wenig steil und der Beginn der Tour verläuft recht gemütlich. Nach wenigen Minuten kann die Straße nach rechts verlassen (Wegweiser "Wanderweg") und der Anstieg über einen Pfad fortgesetzt werden. Der Pfad trifft aber schon kurze Zeit später wieder auf den Fahrweg.

...wandern am See vorbei... Nun ist es auch erst einmal mit der Gemütlichkeit vorbei. Die Steigung der Straße deutlich zu und wir gewinnen schnell an Höhe. Wir passieren eine überhängende schattige Felswand und treffen im Anschluss auf die Hütten vor dem Seealpsee. Nach dem Gasthaus Forelle erreichen wir auch schon auf den idyllisch gelegenen Seealpsee. Linker Hand befindet sich am Seeufer das Berggasthaus Seealpsee. Wir lassen das Gasthaus links liegen und spazieren am rechten Seeufer vorbei. Sobald wir den See passiert haben erreichen wir einen Abzweig. Hier biegen wir links ab Richtung Meglisalp.

...und sehr luftig Nun spazieren wir am Seeufer entlang bis zum nächsten Abzweig. Hier wenden wir uns nocheinmal nach links, bleiben allerdings nicht am See, sondern steigen leicht rechtshaltend über einen Grashang zum Bergwald empor (Wegweiser "Meglisalp"). Durch schattigen Wald steigen wir über einen steinigen Pfad zügig nach oben. Nach dem Wald treffen wir auf einen luftigen und teilweise drahtseilgesicherten Pfad, über den wir eine felsige Wand queren. An einigen Stellen ist der Weg durch heruntertropfendes Wasser rutschig. Sobald wir die Querung hinter uns gelassen haben, öffnet sich vor uns eine weite Almlandschaft, über die wir nun gemütlich Richtung Meglisalp spazieren.

Die Kirche... Nach etwa 2 ¼ Stunden Gehzeit taucht nach einer Anhöhe vor uns die Almsiedlung der Meglisalp auf. Wir wandern direkt auf die Siedlung zu und passieren die kleinen Almhütten und das Kirchlein der Alpe. Direkt vor dem Berggasthaus Meglisalp wenden wir uns nach links und folgen der Ausschilderung in Richung Rotsteinpass. Über einen schönen Wiesenpfad steigen wir zügig den Grashang hinauf und erreichen 15 Minuten später den Spitzigstein, einen markanten und gespaltenen Felsblock. Direkt am Felsen befindet sich eine kleine Almhütte. Wir passieren die Hütte und folgen dem Weg weiter Richtung Rotsteinpass.

Auch der Altmann steckt in Wolken Der Pfad zieht nun ohne merklichen Höhengwinn in ein langes Tal hinein, das rechter Hand von einer grasigen Flanke begrenzt wird. Mit Erreichen der Grasflanke schlängelt sich der nun steiniger werdende Pfad Serpentine für Serpentine den Hang hinauf. Vor uns rückt mehr und mehr der Rotsteinpass näher, auf dessen linker Seite sich der wuchtige Altmann, der zweithöchste Gipfel im Alpstein, aufbaut. Gut 1 ½ Stunden nach Passieren der Meglisalp taucht über uns auch das Berggasthaus Rotsteinpass auf, das herrlich gelegen am Sattel zwischen Altmann und Lisengrat thront. Das Ziel vor Augen wandern wir in weiteren 10 Minuten zur Hütte hinauf.

...steigen wir zügig aufwärts Hinter dem Berggasthof Rotsteinpass wenden wir uns nach rechts. Ein Wegweiser gibt die Richtung zum Lisengrat vor und läutet gleichermaßen den Endspurt zum Gipfel des Säntis ein. Zuerst wandern wir recht gemütlich linkshaltend eines breiten Rückens. Schon wenige Minuten nach Abmarsch am Rotsteinpass treffen wir auf die ersten Drahtseilsicherungen. Diese Seile flankieren zuerst einen steilen Wanderweg. Gehend und ohne Kraxelei steigen wir so zu einem kleinen Felsenkopf hinauf. Rechter Hand fasziniert der schöne Ausblick über den Alpstein und natürlich zum Säntis-Gipfel, der bis zum Gipfelsturm unser visueller Begleiter bleiben wird.

Der weitere Weg führt rechts an dem Turm vor  uns vorbei Nach einer ganz kurzen Kammwanderung steigen wir steil über Stufen zu einem weiteren Köpfl hinauf, welches wir gegen Ende auf seiner linken Seite queren. Nach der Querung wandern wir in eine Scharte hinunter und hinterhalb wieder empor (sehr luftig). Nach einem Durchlass zwischen zwei Felstürmen queren wir sehr ausgesetzt eine Felswand über ein Band. Im Anschluss verlassen wir das Band über Stufen und gelangen auf einen breiten und zahmeren Rücken. Über den breiten Rücken spazieren wir nun im leichten Auf und Ab dem Gipfel des Säntis entgegen. Kurz vor dem Gipfel wird es noch einmal kurz luftig. Nach einer ausgesetzten Querung steigen wir in einen Sattel hinunter und hinterhalb rechtshaltend zum Berggasthaus Alter Säntis empor.

So meschenleer sind die Aussichtsplattformen selten Nun betreten wir die verbaute Gipfelwelt des Säntis. Vom Berggasthof Alter Säntis führt nach links ein Tunnel zu den Aussichtsplattformen. Jedem bleibt es selbst überlassen, wie intensiv er den Gipfel mit seinen Plattformen, seinem 123,55 Meter hohen Sender und den Gebäuden erkunden möchte. Erwähnenswert ist in jedem Fall der unglaublich weitreichende Blick, der vom Bodensee über die Bergwelt Vorarlbergs, der schweizer Gipfelprominenz mit den Churfirsten und dem Tödi reicht. Etwas beschaulicher als im Restaurant der Bergstation geht es im Berggasthof Alter Sänis zu. Die Hütte wurde 1850 erbaut und blickt auf eine lange Tradition zurück. Von der Terrasse des Alten Säntis lässt sich ein wunderbarer Blick über den Alpstein genießen.

Rechts im Hintergrund zeigt sich der Säntis-Gipfel Abstieg: Beim Alten Säntis beginnt der Abstieg nach Wasserauen (gelber Wegweiser "Mesmer/Meglisalp"). Über einen steinigen Pfad gelangen wir hinab in eine karstige Felsszenerie. Wir steigen über in Fels gehauene Stufen in eine wahre Mondlandschaft hinunter. Im karstigen Gelände tun sich gewaltige Löcher im Boden auf, um die der bestens markierte Pfad herum führt. Nach einer Stunde gelangen wir oberhalb einer kleinen Hütte an einen Abzweig. Hier wählen wir den linken Weg Richtung "Mesmer" und steigen einige Meter zu einem Kammverlauf empor. Vor einem Felsturm führt uns nun der Weg in vielen Kehren einen schottrigen Hang zu einem Talboden hinunter.

Abstieg vom Berggasthaus Mesmer zum... Dem Tal folgen wir nun nordwärts im Auf und Ab zum Berggasthof Mesmer. Der Weg zur Alm hält noch eine kleine Felsstufe mit Tritthilfe und Drahtseilsicherung bereit. Der Berggasthof lockt mit seiner aussichtsreichen Terrasse zu einer ausgiebigen Rast. Von der Alm geht es im Anschluss steil hinunter zum schon bald sichtbaren Seealpsee. Während des Abstiegs begleitet uns ein rauschender Bach, der sich über kleine Wasserfälle talwärts stürzt. Am Talboden angelangt wandern wir vorbei an kleinen Hütten zum Seealpsee und treffen dort auf unseren Aufstiegsweg. Vor dem Abstieg lockt ein Bad im erfrischenden Bergsee. Vom See geht es innerhalb von 45 Minuten hinunter zu unserem Ausgangspunkt nach Wasserauen.

Einkehr- & Übernachtungsmöglichkeiten:

  • Berggasthaus Meglisalp (1517 m), Tel. +41 (0)71/799 11 28. Geöffnet von Mitte Mai bis Ende Oktober.
  • Berggasthaus Rotsteinpass (2124 m), Tel. +41 (0)71/799 11 41. Geöffnet von Mitte Juni bis Ende Oktober und im Frühjahr bei guten Verhältnissen an Wochenenden und Feiertagen (Ostern, Pfingsten, etc.).
  • Berggasthaus Alter Säntis (2485 m), Tel. +41 (0)71/799 11 60. Geöffnet von Mitte Mai bis Ende Oktober.
  • Berggasthaus Mesmer (1613 m), Tel. +41 (0)71/799 12 55. Geöffnet von Juni bis Anfang Oktober und ab März an schönen Wochenenden.

  Höhe Gehzeit Gesamt Ziel
868 m - 1143 m + 0:50 0:50 Seealpsee
1143 m - 1517 m + 1:30 2:20 Meglisalp
1517 m - 2124 m + 1:40 4:00 Rotsteinpass
2124 m - 2502 m + 1:30 5:30 Säntis
2502 m - 1613 m + 2:00 7:30 Berggasthaus Mesmer
1613 m - 1143 m + 1:00 8:30 Seealpsee
1143 m - 868 m + 0:45 9:15 Wasserauen

Autor: Didi Hackl


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Gipfelbuch


Gesamtbewertung der Tour „ Säntis“:
sehr empfehlenswert
Im Durchschnitt 5 von 5 (2 Bewertungen)
Letzter Eintrag (von Hanspeter):
18.08.16  Die Tourenbeschreibung ist sehr genau und war ausgesprochen hilfreich.
Die Tour lohnt auf jeden Fall; ... [weiter]

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