Südwestlich von Inzell erstreckt sich bis Ruhpolding ein langgezogener Gebirgsstock. Ein beliebtes Gipfelziel ist der Streicher (1594 m). Von Schmelz bei Inzell lässt sich der schöne Aussichtsgipfel über die Fahrriesbodenkapelle und den Knappensteig in 2 ½ Stunden erreichen. Der Aufstiegsweg touchiert nur kurz breitere Forstwege und führt hauptsächlich über kleine, steinige Pfade, die auch Trittsicherheit verlangen. Wer komfortablere Wege für den Abstieg nutzen möchte, der kann über die sanfte Südseite zur Inzeller Skihütte und zur Kienbergalm absteigen. Von der Kienbergalm geht es hauptsächlich über Forstwege wieder zurück zur Fahrriesbodenkapelle.
Östlich des Streichers erhebt sich mit dem Rauschberg (1671 m) der höchste Gipfel im Kammverlauf. Besser gesagt: Die beiden Gipfel des Rauschbergs, der Vordere und der Hintere. Der Vordere Rauschberg (1645 m) ist sehr leicht zu erreichen. Von Froschsee kann man komplett über einen Forstweg bis zum Gipfel aufsteigen. Diese Route wird daher im Rahmen einer Winterwanderung, Schneeschuhtour oder Skitour genutzt. Kurz unterhalb des Gipfels befindet sich auch die Bergstation der Rauschbergbahn. Der Vordere Rauschberg bietet auch die schönere Aussicht, da der Hauptgipfel von hohen Latschen eingewachsen ist. Die Besteigung des Hinteren Rauschbergs erfolgt über einen schrofigen Steig und verlangt auf den letzten Metern Trittsicherheit. Weitere Anstiegswege zum Rauschberg beginnen an der Talstation in Ruhpolding und in Laubau südöstlich von Ruhpolding. Der Weg von der Talstation über den Hutzenauer Steig ist anspruchsvoll und verlangt neben Trittsicherheit auch Schwindelfreiheit. Einfacher ist da schon die Variante von Laubau über den Sackgrabensteig. Kurz unterhalb des Hutzenauer Kasers treffen beide Routen zusammen.
Nördlich des Gebirgstocks rund um Rauschberg und Streicher erhebt sich der Zinnkopf (1227 m). Der bewaldete Gipfel liegt zwischen dem Tal der Roten und der Weißen Traun und ist ein leicht erwanderbares Ziel. Von Hammer nordwestlich von Inzell lässt sich der Zinnkopf in 2 ¾ Stunden erreichen. Mit 2 Stunden Gehzeit ist der Anstieg von Hörgering bei Eisenärzt deutlich kürzer.
Ebenfalls bewaldet präsentiert sich der Teisenberg (1333 m), ein langgezogener Bergrücken nördlich von Inzell, der sich zugleich nördlichster Eintausender der Deutschen Alpen nennen darf. Noch bekannter ist der Teisenberg für die Stoißer Alm, die sich umringt von Almwiesen ein Stück südlich des Teisenberg-Gipfels befindet. Die Stoißer Alm ist zur Weidesaison bewirtschaftet und bei Mountainbikern und Wanderern gleichermaßen beliebt. Viele Wege führen auf den Teisenberg und zur Stoißer Alm. Von der Inzeller Seite startet man idealerweise an der Farnbichlalm oder von Adlgaß. Vom kleinen Wanderparkplatz an der Farnbichlalm oberhalb von Wagenau gelangt man über den Forstweg innerhalb von 1 ½ Stunden zur Stoißer Alm. Von Adlgaß dauert der Zustieg über die Bäckeralm zur Stoißer Alm etwa 2 ½ Stunden.
Deutlich markanter wie der sanfte Teisenberg präsentiert sich der Staufenstock, dessen abweisende Bergkette südöstlich von Inzell in den Himmel ragt. Dessen östlichster Gipfel, der Hochstaufen (1771 m), kann ebenfalls über mehrere Wege und sogar über eine rassige Ferrata, den Pidinger Klettersteig, bestiegen werden. Von Adlgaß bei Inzell dauert der Anstieg über den Frillensee zum Gipfel 3 ½ Stunden. Die Steige, die durch das alpine Gelände der Staufennordseite führen, verlangen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Kurz unterhalb des Hochstaufen-Gipfels liegt mit dem Reichenhaller Haus (1750 m) eine Schutzhütte des Deutschen Alpenvereins.
Der Zwiesel (1782 m) im westlichen Teil des Staufenstocks wird ebenfalls von Adlgaß aus in Angriff genommen. Der Anstieg dauert von dort etwa 3 ¼ Stunden und verlangt auf den kleinen Steigen ebenfalls Trittsicherheit. Mit Abstieg über die Kohleralm lässt sich diese Bergwanderung zu einer Rundtour ausbauen. Der einfachere und frequentiertere Anstieg zum Zwiesel beginnt von Süden her am Jochberg-Parkplatz, welcher von Weißbach an der Alpenstraße erreichbar ist. Von Jochberg dauert der unschwierige Anstieg über die Zwieselalm (1386 m) 2 ½ Stunden. Anspruchsvoller gestaltet sich ausgehend vom Zwiesel-Gipfel die alternative Überschreitung des Gamsknogels (1750 m). Hier sind auf drahtseilgesicherten Passagen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt. Vom Gamsknogel kann man über die Südseite direkt zur Zwieselalm absteigen.