Direkt an der Mauer des berühmten Klosters Ettal beginnt der Normalweg auf das Ettaler Manndl (1633 m). Das Ettaler Manndl ist ein weithin sichtbarer Felszinken, der sich am Bergrücken des Laber erhebt. Bis zum Fuße des markanten Zackens handelt es sich um eine wenig schwierige Bergwanderung, die einen über einen schönen Waldpfad und die Kilianshütte hinauf zum Gipfelaufbau bringt. Am Fuße des kühnen Zinkens ändert sich der Charakter grundlegend: Das Gipfelkreuz wird über einen zwar leichten, aber teilweise sehr ausgesetzten Klettersteig am abgespeckten Fels erreicht. Für den Gipfelsturm sind Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit unbedingt notwendig. Unsichere Geher und Kinder sollten mittels Klettersteigausrüstung gesichert werden. Der Anstieg vom Kloster Ettal zum Gipfel dauert 2 Stunden. Wem die Tour zu kurz ist, kann das Ettaler Manndl umrunden und über den Soilasee und das Laberjoch zum Aufstiegsweg zurückkehren (1 Stunde Gehzeit zusätzlich).
Südwestlich von Ettal erhebt sich die Notkarspitze (1889 m). Der Berg wird sowohl vom Parkplatz am Ettaler Sattel als auch von der Ettaler Mühle am Eingang ins Graswangtal angegangen. Vom Ettaler Sattel erfolgt der Zustieg über den Ostgrat. Zuvor werden mit dem Ochsensitz und der Ziegelspitz zwei weitere Gipfel überschritten. Von der Ettaler Mühle gelangt man durch das Notkar hinauf zur Notkarspitze. Sehr reizvoll ist es, beide Routen zu einer Rundtour zu kombinieren. Für die gesamte Runde muss man in diesem Fall mit einer Gehzeit von etwa 6 Stunden rechnen. Zu einer Einkehr lockt der schöne Biergarten an der Ettaler Mühle.
Das Schloss Linderhof im Graswangtal ist ein wahrer Besuchermagnet. Dort, wo einst König Ludwig II. vornehmlich die Wintermonate verbrachte, beginnt der Anstiegsweg zur Brunnenkopfhütte. Die Brunnenkopfhäuser ließ einst König Maximilian II. erbauen. Sein Sohn und Märchenkönig Ludwig II. nutzte die Hütten als Rückzugsort und für die Jagd. Die Brunnenkopfhütte wird heute von der Sektion Bergland des Deutschen Alpenvereins betrieben. Der beliebte und frequentierte Anstieg von Linderhof zur Hütte dauert etwa 1 ¾ Stunden. Hausberg des Schutzhauses ist der Brunnenkopf (1718 m), der in weiteren 20 Minuten Gehzeit erreicht wird. Für die letzten Meter zum Gipfel sollte man trittsicher und schwindelfrei sein.
Das prominenteste und auch markanteste Ziel rund um die Brunnenkopfhütte ist die Große Klammspitze (1924 m). Der Übergang zum formschönen Berg dauert von der Hütte etwa 1 ½ Stunden. Auch hier sind am felsigen Gipfelaufbau Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig. Wer eine ruhigere Alternative sucht, dem sei die Überschreitung vom Hennenkopf und vom Laubeneck empfohlen. Zumindest der Abschnitt zwischen dem Abzweig umweit der Brunnenkopfhütte sowie dem Teufelstättkopf geht es relativ beschaulich zu. Spätestens am August-Schuster-Haus, welches am Pürschling über dem Graswangtal thront, ist es dann mit der Ruhe allerdings wieder vorbei. Direkt an der Alpernvereinshütte beginnt der Abstiegsweg, der einen wieder hinunter zum Schloss Linderhof bringt.
Folgt man der Straße von Linderhof weiter Richtung Plansee und Reutte, stößt man schon bald auf den Parkplatz am Eingang zum Sägertal. Von hier lassen sich über den Bäckenalmsattel der Hasentalkopf (1797 m) oder die Kenzenhütte erreichen. Der Weg durch das Sägertal zieht sich allerdings etwas, und so bietet es sich an, den Aufstieg mit dem Mountainbike zu verkürzen. Ohne Fahrrad muss man bis zum Hasentalkopfgipfel mit 3 ¾ Stunden und bis zur Kenzenhütte mit 3 Stunden Gehzeit rechnen.
Noch ein Stück näher an der Tiroler Grenze befindet sich der Ausgangspunkt zur Scheinbergspitze (1929 m). Diese recht beliebte Tour apert dank ihrer südseitigen Ausrichtung schon früh im Jahr aus. Für die 850 Höhenmeter zum Gipfel benötigt man etwa 2 ¼ Stunden. Schon wenige Meter in Tirol liegt der Parkplatz, über den sich die Kreuzspitze (2184 m) besteigen lässt. Der Berg selbst liegt allerdings vollständig auf bayerischem Terrain.
Eine weitere Grenzwanderung bietet die Bergtour von der an der Planseestraße gelegenen Ammerwaldalm zur Hochplatte (2082 m). Beginnt der Zustieg noch in Tirol, überquert man schon nach kurzer Zeit die Grenze in nach Bayern und steigt über das Roggentalbach, das Fensterl und den teils luftigen Südwestgrat dem Gipfel entgegen (3 Stunden ab der Ammerwaldalm). Zurück zur Ammerwaldalm geht es von der Hochplatte über das Weitalpjoch.
Mit dem Auto: Über die Autobahn München - Garmisch bis zum Autobahnende bei Eschenlohe und weiter über die B 2 nach Oberau fahren. In Oberau rechts Richtung Ettal/Oberammergau abbiegen und der B 23 über den Ettaler Sattel hinauf nach Ettal folgen.
Mit Bus & Bahn: Von München mit der Regionalbahn (Richtung Garmisch) nach Oberau und von Oberau mit der Bus-Linie 9606 nach Ettal (Fahrplan und Buchung). Mit dem Bayern-Ticket fahren bis zu 5 Personen für 29 Euro + 10 Euro je Mitfahrer nach Ettal.